Voraussichtlich würden am Ende des Prozesses Vermögenswerte von 1,3 Billionen Euro von der britischen Hauptstadt in den Euro-Raum bewegt, sagte Andrea Enria in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview mit dem finnischen Fernnsehsender Yle. "Wir werden im wesentlichen 24 Banken haben, die umziehen - sieben werden direkt unter der Aufsicht der Europäischen Zentralank sein und 17 werden dort unter nationaler Aufsicht stehen, wohin ihre Wahl für den Umzug fiel."

Die EZB ist seit Herbst 2014 für die Kontrolle der großen Geldhäuser im Euro-Raum zuständig. Aktuell gilt das für 114 Banken, darunter die Deutsche Bank und die Commerzbank Die Überwachung der kleineren Insitute obliegt weiterhin den nationalen Aufsichtsbehörden.

Im Zuge der Vorbereitungen auf den Brexit hätten die Banken alle von der Aufsicht verlangten Anforderungen erfüllt, sagte Enria. Ein Notfallplan sei zudem in Kraft. Ein solches Ereignis könne aber Schocks und Turbulenzen an den Finannzmärkten zur Folge haben, warnte Enria. Die Aufsicht müsse darauf vorbereitet sein. Der britische Premierminister Boris Johnson hatte angekündigt, den Brexit mit oder ohne Abkommen am 31. Oktober zu vollziehen. Kritiker befürchten bei einem Ausscheiden des Landes aus der EU ohne Austrittsabkommen starke wirtschaftliche Verwerfungen.

rtr