Die Europäische Zentralbank (EZB) öffnet die Geldschleusen sperrangelweit. Die EZB wird massenhaft private Bonds und Staatsanleihen aufkaufen, wie EZB-Chef Mario Draghi am Donnerstag auf einer Pressekonferenz ankündigte. Geplant seien Wertpapierkäufe im Volumen von 60 Milliarden Euro pro Monat. Im März soll mit dem Kauf von Staatsanleihen mit Top-Bonitätsnoten begonnen werden. Das Programm soll bis Ende September 2016 laufen. Die Wertpapierkäufe würden gemäß den Anteilen der Staaten an der EZB erfolgen. Insgesamt würde die EZB bis dahin 1140 Milliarden in die Märkte pumpen.


Mit dem Ankaufprogramm für Staatsanleihen verstößt die Europäische Zentralbank nicht nur gegen das Verbot der Staatsfinanzierung. Der Beschluss ist auch das Eingeständnis, dass die EZB-Politik der undurchsichtigen Risikoanhäufung praktisch ohne Wirkung auf die Realwirtschaft und damit gescheitert ist."
CSU-Finanzpolitiker Hans Michelbach zur EZB-Entscheidung.


Mit den Maßnahmen wollen die Währungshüter die Wirtschaft beleben und einen gefährlichen Preisverfall auf breiter Front - eine Deflation - verhindern.

Der DAX stieg nach der Ankündigung um bis zu ein Prozent auf ein Rekordhoch von 10.399,67 Punkten. Im Gegenzug rutscht der Euro um bis zu ein Prozent auf 1,1487 Dollar ab.

Reuters