Falls kurzlaufende Zinsanlagen mehr abwerfen als länger laufende, gilt dies als ein mögliches Warnsignal für die Konjunktur. Zuletzt war der Renditeabstand abgeschmolzen, hat sich aber noch nicht zugunsten der kurzlaufenden Zinsen umgekehrt.

Eine Reihe von Währungshütern sprach sich dafür aus, die sogenannte Zinskurve weiter genau im Auge zu behalten. Die Fed bescheinigte dem Aufschwung zugleich Stärke, auch wenn mögliche Gefahren durch die protektionistische Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump die Notenbanker beschäftigen. Aus Kontakten in der US-Wirtschaft haben sie erfahren, dass die jüngsten gegen große Handelspartner wie die EU und China erhobenen Schutzzölle das Investitionsklima belasten. Mit Blick auf den brummenden Jobmarkt und die anziehende Inflation hat die Fed trotz dieser latenten Sorgen um die Wirtschaft für das zweite Halbjahr zwei Zinserhöhungen ins Auge gefasst. Die Zügel gestrafft hatten die Währungshüter bereits im März.