Hinter KBL steht die katarische Herrscherfamilie Al-Thani - die wiederum Großaktionär bei der Deutschen Bank ist. Zuvor hatte die "Süddeutsche Zeitung" auf ihrer Internetseite über die Bedenken der Aufseher berichtet.

Die Deutsche Bank erklärte, alle potentiellen Interessenkonflikte, die sich aus Zeltners Tätigkeit und seiner Beziehung zu einem der Großaktionäre der Bank ergeben könnten, seien dem Aufsichtsrat und der Gesellschaft angezeigt worden. "Sie wurden vom Nominierungsausschuss geprüft und als gering eingeschätzt", sagte eine Banksprecherin. Die Finanzaufsicht Bafin, die EZB-Bankenaufsicht und KBL lehnten eine Stellungnahme ab.

Zeltner war im vergangenen Monat als Nachfolger von Richard Meddings in den Aufsichtsrat von Deutschlands größtem Geldhaus eingezogen. Das grüne Licht der Finanzaufseher, die wichtige Personalentscheidungen genehmigen müssen, liegt bisher nicht vor. Sollten Zeltner und die Bank die Bedenken der Aufseher nicht ausräumen können, müsste der 52-Jährige im Extremfall sein Mandat als Aufsichtsrat niederlegen. Es ist auch denkbar, dass die Finanzaufsicht Zeltner dazu verpflichtet, sich bei bestimmten Debatten und Entscheidungen zu enthalten.

rtr