Die Luft für Renditejäger ist dünn, sehr dünn. Festverzinsliche bringen in der Regel nur noch jährliche Renditen von weniger als 1,0 Prozent, und manche Kurzläufer werden gar mit negativen Effektivzinsen emittiert. Aber auch Dividendenjäger haben es zunehmend schwer. Denn nach den Kurssteigerungen der letzten Jahre sind auch Titel mit Dividendenrendite von über 3,0 oder gar mehr als 4,0 Prozent bald schon eine Rarität. Lediglich kleinere Werte oder solche mit einem nicht ganz so sicheren Geschäftsmodell bieten gelegentlich mehr.

Was Rendite-Anleger jetzt suchen, lautet: Hohe nachhaltige und vor allem sichere Rendite. Also eine Rendite, die nicht morgen schon sinkt oder gar wegen Dividendenausfalls bei 0,0 Prozent liegt.

Vor diesem Hintergrund sollten sich Börsianer unbedingt die Aktie von Freenet ansehen. Der Mobilfunkkonzern schüttet seit Jahren hohe Dividenden aus, mit steigender Tendenz und vor allem: Da sind mehr als 5,0 Prozent drin und auch für 2015 und die nächsten Jahre ist mit hohen Renditen zu rechnen.

Der TecDAX-Konzern ist nicht nur im Mobilfunkgeschäft tätig, sondern baut seit einiger Zeit auch Produkte und Dienste im Umfeld des mobilen Internet etwa für Smartphones aus. Das bietet nicht nur hohe Wachstumsraten, sondern auch attraktive Margen. So verbuchte der Mobilfunkanbieter aus Büdelsdorf in Schleswig-Holstein im vergangenen Jahr wegen des Abbaus der weniger profitablen Geschäfte mit Hardware zwar einen Umsatzrückgang von 4,8 Prozent auf 3,0 Milliarden Euro, doch der verstärkte Fokus auf Marge brachte einen Anstieg der Gewinnspanne vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 11,2 auf 12,0 Prozent. Das Ergebnis je Aktie kletterte so von 1,87 auf 1,93 Euro.

In den ersten neun Monaten 2015 kam es sogar zu einem Umsatzanstieg von 3,9 Prozent und bei fast konstanter Marge zu einem Anstieg des EBITDA von 269,3 auf 272,4 Millionen Euro. Lediglich höhere Abschreibungen und eine gestiegene Steuerquote brachten unter dem Strich einen Ergebnisrückgang von 1,41 auf 1,35 Euro je Aktie. Allerdings: Für Dividendenjäger ist diese minimale Verschiebung kaum relevant. Denn die Prognosen sind mehr als vielversprechend. So kündigt Firmenchef Christoph Vilanek für dieses Jahr einen Anstieg des EBITDA von 365,6 auf 370 Millionen Euro an und 2016 sollen es 375 Millionen Euro sein. Der Jahresüberschuss dürfte damit in etwa auf dem 2014er-Niveau bleiben.

Mit einem Ergebnis von etwa 1,90 bis 2,0 Euro wäre freenet mit 15er-KGV zwar nicht unbedingt das ganz große Schnäppchen. Aber da kommt die nachhaltige Dividende ins Spiel. Als Telekomkonzern verfügt das TecDAX-Mitglied über ein stabiles Geschäftsmodell und damit verbunden sind auch hohe gut planbare Mittelzuflüsse. So soll der Free Cashflow in diesem Jahr von 266,6 auf 280 Millionen Euro steigen und im nächsten Jahr bei 285 Millionen Euro liegen.

Bei der angestrebten Ausschüttungsquote von 50 bis 75 Prozent des Free Cashflows ist damit für 2015 und 2016 mit weiter steigender Dividende zu rechnen. Für 2015 könnten 1,60 Euro je Aktie - Rendite 5,2 Prozent - drin sein.

Für Anleger mit mittlerem und längerem Zeithorizont ist freenet damit aus Renditegesichtspunkten ganz klar eine Aktie zum Kaufen und Liegenlassen. Der Titel ist aber auch für Anleger mit kürzerem Zeitfenster interessant. Denn in den letzten Jahren gab es dort regelmäßig ein Kursmuster mit steigenden Notierungen in den Monaten vor der Hauptversammlung im Mai. In den nächsten fünf Monaten sind Kurssteigerungen von zehn bis 15 Prozent realistisch.

ISIN: DE000A0Z2ZZ5

Gewinn je Aktie 2017e: 2,0 €

KGV 2017e: 15,0

Eigenkapitalquote: 50,1 %

Eigenkapital/Aktie: 9,96 €

Dividende 2015e/Rendite: 1,60 €/5,2 %

Kurs/Ziel/Stopp: 31,0/34,50/18,30 €