Diese waren erst vorige Woche auf Stahl- und Aluminium-Einfuhren aus der EU sowie Kanada und Mexiko verhängt worden.

Die Bundesregierung plädierte erneut für freien Welthandel: "Ich glaube, dass Protektionismus, dass hohe Zölle und Abschottung von Märkten niemandem helfen", sagte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier am Donnerstag in Berlin.

Der von Washington vom Zaun gebrochene Handelsstreit wird Ökonomen zufolge negativ auf die Weltwirtschaft durchschlagen. Das geht aus einer Umfrage des Münchner Ifo-Instituts unter 913 Volkswirten aus 120 Ländern hervor. In der Studie gaben 78 Prozent an, dass die US-Zölle einen negativen Einfluss auf das eigene Land haben werden. Die Mehrheit der Befragten glaubt zudem, dass sich die USA mit dem protektionistischen Kurs letztlich ins eigene Fleisch schneiden werden.

Der Konflikt zwischen den USA und traditionellen Partnern hat bei vielen Investoren die Furcht vor einem weltweiten Handelskrieg aufkommen lassen. Auch G7-Gastgeber Justin Trudeau bereitet sich auf Wortgefechte mit Trump vor. Es werde "sehr, sehr offene Gespräche" geben, sagte der kanadische Ministerpräsident dem Sender Global TV.

"KEIN ULTIMATUM"



Kudlow zufolge trifft sich der US-Präsident neben Trudeau auch mit seinem französischen Kollegen Emmanuel Macron zu einem bilateralen Austausch. Aus dem Präsidialamt in Paris verlautete, man werde die Unzufriedenheit ausdrücken, aber kein Ultimatum für die Streichung der Zölle stellen. Der Gipfel der sieben führenden Industriestaaten sei dafür nicht der geeignete Ort.

Kanada und Mexiko, die mit den USA über die Freihandelszone Nafta besonders eng verbunden sind, haben bereits Gegenmaßnahmen erlassen. Die EU will ab Juli zusätzliche Zölle auf bestimmte US-Produkte verhängen. Ein Durchbruch auf dem G7-Gipfel wird nicht erwartet. Bereits in der vergangenen Woche hatten die Finanzminister der anderen G7-Staaten Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien, Japan und Kanada die USA aufgefordert, auf die Zölle zu verzichten. Trump hat den Schritt offiziell mit der nationalen Sicherheit begründet. Er sieht sein Land im internationalen Handel benachteiligt und will heimische Firmen und Jobs schützen.

Die chinesische Regierung hat unterdessen versöhnliche Töne angeschlagen. Man wolle den Konflikt nicht eskalieren lassen, sagte ein Sprecher des Handelsministeriums in Peking. In der am Wochenende abgeschlossenen Gesprächsrunde mit den USA habe es Fortschritte gegeben. Dabei sei es etwa um die Bereiche Landwirtschaft und Energie gegangen. Der Sprecher sagte zudem, die Volksrepublik sei bereit, mehr Güter aus den USA und anderen Ländern zu importieren.

rtr