Daher ist die Aktie auch beliebtes Terrain für Leerverkäufer. Zuletzt waren mehr als 50 Prozent des Aktienkapitals an Hedgefonds ausgeliehen. Die hatten bisher Erfolg: Der Kurs verlor mehr als zwei Drittel an Wert. Auf Sicht von fünf Jahren beträgt das Minus sogar 90 Prozent. Doch in Zukunft könnten es die Leerverkäufer schwerer haben. Michael Burry mit seiner Investmentfirma Scion Asset Management hat drei Millionen Aktien gekauft - das sind drei Prozent vom Kapital. Burry wurde im Umfeld der US-Immobilienkrise bekannt, da er den Einbruch bei Hypothekenpapieren korrekt vorhergesagt hatte. Der Film "The Big Short" aus dem Jahr 2015 erzählt seine Geschichte.

Burry gilt als Anleger, der sich gegen den Trend stellt. Bei Gamestop könnte er einen Short Squeeze initiieren. Dabei finden die Leerverkäufer nicht genug Aktien, um ihre Position zu schließen. Burry hat das Management des Unternehmens aufgefordert, das bestehende Aktienrückkaufprogramm schneller durchzuführen. Damit könnte Gamestop zum aktuellen Kurs rund 80 Prozent der Aktien zurückkaufen. Das würde die Leerverkäufer unter Druck setzen. Die Rechnung ist einfach. Wenn mehr als 50 Prozent der Aktien leerverkauft sind und die Firma 80 Prozent der Aktien kauft, gäbe es keine Titel mehr zur Deckung für die Leerverkäufer. Der Aktienkurs würde durch die Decke gehen. Vielleicht ist Burrys Aktienpaket noch zu klein, um Einfluss zu nehmen. Aber die gestiegenen Börsen­umsätze seit seiner Beteiligungsmeldung deuten an, dass sich Mitstreiter formieren könnten.