In seinem jüngsten Brief an die Anteilseigner schürt Einhorn die Hoffnung, dass alles bald besser wird. Das große Problem des US-Autoriesen seien nicht die Erträge, erklärt Einhorn, sondern der freie Cashflow. Immer wieder wären interne Baustellen aufgetaucht, denen Nachschüsse folgten. Pensionszusagen, die Finanztochter, die mehr Eigenkapital benötigte, oder auch Sanierungskosten bei Auslandsgesellschaften. 2019 hat die Gesellschaft selbst erkannt, dass der Cashflow mehr mit den Erträgen einhergehen muss. Und 2020 dürfte es so weit sein, glaubt Einhorn. Bei den Auslandstöchtern gebe es keine Probleme. Die für die Erträge wichtige Plattform für Pick-ups und SUVs ist gefüllt. Zudem sei der Bestand bei den Händlern wegen des Streiks 2019 niedrig. Letztlich liefere die Finanztochter GM Financial hohe Erträge, sei aber überkapitalisiert. Das hat zur Folge, dass der Gewinn an die Mutter ausgeschüttet werden kann. Einhorn rechnet damit, dass der Gewinn pro Aktie in Richtung sieben Dollar gehen und der Cashflow pro Aktie dieses Level erreichen kann. Damit könnte GM umfassend Aktien zurückkaufen und so die Basis für einen Zuwachs des Gewinns pro Aktie in der Zukunft legen. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von aktuell 5,7 notiert die Aktie weit unterm Branchendurchschnitt. Darin nicht berücksichtigt ist der Wert von GM Cruise, der Tochter für autonomes Fahren. Das Segment erzielte in der zurückliegenden Finanzierungsrunde eine Bewertung von rund 19 Milliarden US-Dollar, über ein Drittel des Börsenwerts von GM. Oder anders ausgedrückt: Das bereinigte KGV liegt dann eher bei drei.