An der Börse haben oft die simpelsten Ideen den größten Erfolg. Man denke nur an Strategien, bei denen einfach die Aktien mit der höchsten Dividendenrendite gekauft werden oder die Verlierer des Vorjahres. Eine andere vielversprechende Möglichkeit ist, einfach alle im Index enthaltenen Aktien gleichzugewichten. Vor gut zwei Jahren hat db X-trackers den S & P 500 als gleichgewichteten ETF auf den Markt gebracht. Der Erfolg kann sich sehen lassen. Der gleichgewichtete ETF hat den herkömmlichen deutlich hinter sich gelassen. Das zeigt, dass kapitalgewichtete Indizes nicht der Weisheit letzter Schluss sind. Denn: Meist beherrschen nur wenige große Marktschwergewichte den Index und bestimmen seine Richtung. So gut dies bei einer Hausse sein kann, so bitter rächt es sich in der Baisse. Zu Jahrtausendwende waren es Techwerte und vor der Lehman-Pleite Bankaktien. Wenn dann die Blase platzt, verlieren die Indizes übermäßig. "Kapitalgewichtete Indizes können eine hohe Konzentration bei einzelnen Unternehmen oder Branchen besitzen, die von Anlegern oft nicht gewünscht ist. Daher sehen wir eine Nachfrage nach Indizes, bei denen die Mitglieder gleich gewichtet sind, um einen zu hohen Fokus auf die größten Unternehmen im Portfolio zu vermeiden", sagt Kai Bald, von db X-trackers.

Die Gleichgewichtung ist eine simple und sehr effektive Methode für eine stetigere Entwicklung. Daher haben sich gleichgewichtete Portfolios bewährt. Eine bessere Entwicklung des gleichgewichteten Index geht auch aus einer Studie des EDHEC-Risk Institute in Paris hervor. Was ist in der gleichgewichteten Variante anders? Das hat zur Folge, dass S & P 500 Schwergewichte wie Exxon, Apple und Google eine genauso hohe Gewichtung wie die kleinsten Werte Abercrombie & Fitch und JDS Uniphase haben. Auf Branchenebene weichen die Indizes hingegen nicht sonderlich stark voneinander ab. Alle Titel im neuen ETF haben in der Regel nur ein Gewicht von 0,2 Prozent. Diese Gewichtung wird jedes Vierteljahr wieder hergestellt. Das hat auch einen weiteren Vorteil: Gewinne werden mitgenommen und in schlecht gelaufene Titel investiert. Und man umgeht damit ein prozyklisches Verhalten. Aus diesem Grund hat die Gleichgewichtung in der Vergangenheit immer wieder dazu geführt, dass sich der Equal-Weight-Index besser entwickelt hat als der traditionelle Index. Nach Angaben von S & P hat der S & P-500- Equal-Weight-Index in den vergangenen fünf Jahren eine Wertentwicklung von 22,4 Prozent pro Jahr (in USD) geschafft. Dagegen hat der S & P-500-Index mit traditioneller Gewichtung über fünf Jahre nur um 16,9 Prozent zugelegt.

Langfristig schlägt der gleichgewichtete Index den normalen S & P 500 deutlich. Daher lohnt es sich, in den USA auf den gleichgewichteten S & P 500 zu setzen.