Der Goldpreis hat gerade im dritten Anlauf innerhalb von wenigen Monaten erstmals seit November wieder die Marke von 1.300 Dollar je Feinunze geknackt. Ist das eine nachhaltige Bewegung, wäre das charttechnisch ein wichtiger Schritt nach vorne.

Wie das bereits in den vergangenen Wochen der Fall war, wäre ein weiterer Dollar-Verfall eine wichtige Stütze. Denn der Kursverlauf bei der US-Devise ist bekanntlich ein sehr wichtiger Einflussfaktor auf die Preisentwicklung bei dem Edelmetall. Allgemein gesprochen erweist sich dabei ein fallender Greenback erfahrungsgemäß als preisbeflügelnd für Gold.

Einfluss haben zudem auch Inflation und Realzinsen, weshalb es wichtig ist, auch auf die Entwicklungen in diesem Bereich zu achten. Und natürlich hängt einiges davon ab, wie sich die geopolitische Lage gestaltet, gilt Gold doch auch als ein Hort der Sicherheit und damit als ein Profiteur von politischen Spannungen.

Reicht es beim Gold zu weiteren Avancen, könnte das nach Ansicht von Analysten irgendwann auch die Gold-Aktien beflügeln, die bis jetzt eher reserviert auf die jüngsten Preisanstiege beim Gold reagierten. Beim kanadischen Finanzdienstleister Canaccord Genuity konnten die Verantwortlichen speziell bei ausgewählten Branchenvertretern aber mit den zuletzt vorgelegten Geschäftszahlen leben. Vor allem aber sehen sie bei einigen Werten aus dem Sektor nennenswertes Kurspotenzial. BÖRSE ONLINE hat vier Aktien von Gold-Produzenten herausgefiltert, denen gemessen am aktuellen Kurs ein Anstieg von bis zu 48 Prozent zugetraut wird.

Auf Seite zwei: Alamos Gold





Alamos Gold-Aktie



Das Kursziel von Canaccord Genuity für Alamos Gold beträgt 13,00 Kanada-Dollar. Nachdem diese Vorgabe Anfang August von bisher 12,50 Kanada-Dollar erhöht worden war, errechnet sich daraus derzeit theoretisch ein Kurspotenzial von gut 29 Prozent.

Das nach oben angepasste Kursziel war eine Reaktion auf die von dem kanadischen Gold-Produzenten vorgelegten Zahlen für das zweite Quartal. Den Zahlen-Set stufte der zuständige Analyst Rahul Paul als solide ein. So sprach er von guten Produktionszahlen sowie von einer vernünftigen Entwicklung bei den Kosten.

Konkret wurden auf Quartalsbasis rekordhohe 105.900 Unzen Gold produziert. Das Cash-Kosten beliefen sich demnach auf 784 Dollar je Feinunze und die Gesamtkosten auf 942 Dollar. Der Nettogewinn betrug 2,4 Millionen Dollar oder umgerechnet 0,01 Dollar, wobei Einmalaufwendungen von 29,1 Millionen Dollar enthalten waren.

Der Vorstand hob bei seinem Kommentar zu dem Zahlenausweis unter anderem den seit Jahren höchsten freien Cash Flow hervor. Zudem sieht er noch im weiteren Jahresverlauf das Projekt La Yaqui Phase I vor der Produktionsaufnahme. Auf der erreichten Basis und zusammen mit einer starken Cash-Position und fehlenden Schulden sieht er außerdem sein Unternehmen gut positioniert.

Auch Paul sieht Alamos Gold finanziell gut aufgestellt, um den Ausbau der Geschäfte weiter voranzutreiben. Die Produktion sieht er in diesem Jahr von 326.000 auf 427.000 Unzen steigen und in den beiden Jahren danach sogar 440.0000 bzw. 446.000 Unzen erreichen. Den angepassten Gewinn je Aktie veranschlagt Paul für 2007 auf plus 0,07 US-Dollar. 2018 rechnet er mit einem kleinen Minus von 0,01 US-Dollar, während er für 2018 dann von einem Gewinnsprung auf plus 0,36 US-Dollar ausgeht.

Charttechnik





Wie leider auch so viele andere Gold-Aktien hat auch Alamos Gold in den vergangenen Jahren an der Börse nicht viel zustande gebracht. Deutlich macht das ein Kurs, der sich momentan lediglich auf einem bereits im Jahr 2006 gültigen Niveau bewegt. Nach einem vorangegangenen Einbruch hatte der Titel im Vorjahr eine deutliche Erholung hingelegt, doch zuletzt hat sich wieder eine Seitwärtsbewegung breit gemacht.

Profil



Bei Alamos Gold handelt es sich um einen kanadischen Gold-Produzenten mit einem diversifizierten Produktionsprofil. Das Unternehmen besitzt drei bereits operative Minen in Nordamerika, darunter die Young-Davidson Mine im Norden von Ontario, Kanada und die Mulatos und El Chanate Mines in Sonora, Mexiko. Das Unternehmen verfügt über ein interessantes Wachstumsprofil mit Explorations- und Entwicklungsprojekten in Mexiko, der Türkei, Kanada sowie den USA und die Verantwortlichen haben sich eigenen Aussagen zufolge in Sachen Nachhaltigkeit höchsten Ansprüchen verschrieben.

Auf Seite drei: Osisko Gold Royalties





Osisko Gold Royalties-Aktie



Die Kaufempfehlung für Osisko Gold Royalties hat Canaccord Genuity mit einem Kursziel von 20,00 Kanada-Dollar versehen. Um diese Vorgabe zu erreichen, müsste der Titel um knapp 17 Prozent steigen.

Für das zweite Quartal hat dieser kanadische Gold-Produzent rekordhohe Quartalseinnahmen von 18,4 Millionen Kanada-Dollar gemeldet, was um 16 Prozent über dem Vorjahreswert lag. Den Netto-Cash-Flow aus dem operativen Geschäft bezifferte der Vorstand auf 14,1 Millionen Kanada-Dollar nach 15,9 Millionen Kanada-Dollar im zweiten Quartal 2016. Auch der den Aktionären zurechenbare Nettogewinn ging von 15,7 Millionen Kanada-Dollar auf 11,0 Millionen Kanada-Dollar zurück.

Je Aktie waren das 0,10 Kanada-Dollar, was laut Canaccord Genuity aber leicht besser war als erwartet. Der zuständige Analyst Tony Lesiak sprach von einer operativ starken Entwicklung und der Hoffnung auf demnächst erhöhte Produktionsprognosen. Das Unternehmen berichtet wie etwa in der Vorwoche zum Goldprojekt Garrison in Garrison Township, Ontario regelmäßig über die Fortschritte bei den laufenden Bohrprogrammen.

Canaccord Genuity setzt darauf, dass die Gold-Produktion in diesem Jahr von 38.000 auf 64.000 Unzen steigen wird. 2018 und 2019 sollen dann 96.000 und 90.000 Unzen Gold gefördert werden. Die Cash-Kosten sieht man in dem genannten Zeitraum von zuletzt 928 Dollar auf 840 Dollar und anschließend sogar auf 430 bzw. 456 Dollar fallen.

Beim angepassten Gewinn je Aktie sollen in diesem Jahr 0,29 Dollar nach 0,37 Dollar herausspringen und in den beiden kommenden Jahren sehen die Prognosen dann 0,45 und 0,43 Dollar je Anteilsschein vor. Das heißt, die Schätzungen wurden zuletzt nach oben revidiert. Das Kurs-Buchwert-Verhältnis taxieren die Analysten auf das rund 1,0-fache.

Charttechnik





Seit Aufnahme der Börsennotiz im Jahr 2014 zeigt sich der Aktienkurs von Osisko Gold zwar schwankungsfreudig, ein klarer Trend hat sich bisher aber nicht herausgebildet. Ausgehend von einem Ende des Vorjahres bei 12,06 Kanada-Dollar markierten Tief geht es mit dem Titel seitdem aber spürbar nach oben. Ein Befreiungsschlag wäre es, wenn es gelingen würde, das Hoch aus dem Jahr 2015 bei 18,76 Kanada-Dollar zu überwinden.

Profil



Osisko Gold Royalties Ltd ist ein mittelgroße Edelmetall-Produzent, der die Aktivitäten im Jahr 2014 aufgenommen hat. Das Unternehmen ist auf Nordamerika konzentriert und man besitzt ein Portfolio von über 130 Assets. Beteiligungen hält man unter anderem an Malartic, dem größten Goldbergwerk in Kanada. Zudem gibt es Beteiligungen an börsennotierten Produzenten, wie etwa ein 15,7-prozentiger Anteil an der Osisko Mining Inc., von 14,7 Prozent an der Osisko Metals Ltd., von 13,3 Prozent an der Falco Resources Ltd. und von 33,4 Prozent an den Barkerville Gold Mines Ltd.

Auf Seite vier: IAMGOLD





IAMGOLD-Aktie



Bei IAMGOLD nennt Canaccord Genuity als Kursziel 9,75 Kanada-Dollar. Das ist eine Vorgabe, die kürzlich wegen guter Nachrichten von der Essakane Mine in Burkina Faso von 9,50 Kanada-Dollar angehoben worden war. Die Kaufempfehlung birgt dadurch momentan ein Kurspotenzial von gut 23 Prozent.

Dieser kanadische Goldproduzent hat für das zweite Quartal Umsätze von 274,5 Millionen Dollar gemeldet. Das entspricht im Jahresvergleich einer Steigerung von 18 Prozent. Der den Aktionären zurechenbare Gewinn gab der Vorstand mit 506,5 Millionen Dollar oder umgerechnet mit 1,09 Dollar je Aktie an. Das vergleicht sich mit minus 12,2 Millionen Dollar bzw. mit minus 0,03 Dollar je Aktie im Vorjahreszeitraum.

Der bei Canaccord Genuity zuständige Analyst Tony Lesiak ist positiv für diesen Wert gestimmt, weil die operative Entwicklung gut ist, die Bilanz stark und Chancen bestehen auf gute Nachrichten von den Minen Saramacca und Westwood. Die Verantwortlichen leisten aus seiner Sicht gute Arbeit, um das Beste aus den verfolgten Projekten herauszuholen. Die Gesamtkosten würden sich mit 975 Dollar je Feinunze im Bereich des Sektor-Durchschnitts bewegen.

Die Goldproduktion sieht der Analyst in diesem Jahr von 814.000 auf 882.000 Unzen steigen. Für die beiden kommenden Jahre bewegen sich seine Schätzungen dann bei 915.000 Unzen bzw. bei 957.000 Unzen. Die Cash-Kosten taxiert Lesiak für 2017 auf 756 Dollar je Feinunze nach 733 Dollar im Vorjahr und auf 774 bzw. 735 Dollar für 2018 und 2019. Den angepassten Gewinn je Aktie veranschlagt er für das laufende Jahr auf 0,06 Dollar nach zuletzt 0,01 Dollar und für 2018 und 2019 dann auf 0,04 Dollar bzw. auf 0,12 Dollar je Anteilsschein.

Charttechnik





IAMGOLD hat von November 2011 bis Juli 2015 eine lange Durststrecke erlitten. Der Kurs sank damals von 23,40 auf 1,58 Kanada-Dollar. Doch im Jahr 2016 hat eine starke Erholung eingesetzt, die den Kurs bis August auf 7,51 Kanada-Dollar nach oben hievte. Danach folgte eine Konsolidierung, die mit jüngst aufgestellten neuen Zwischenhochs noch oben hin aufgelöst wurde, was charttechnisch sehr positiv zu werten ist.

Profil



IAMGOLD Corporation ist in Kanada domiziliertes Goldminen-Unternehmen mit Betriebsstätten in Kanada, Burkina Faso und Suriname. IAMGOLD konzentriert sich darauf, seine unterirdische Westwood-Mine in Kanada aufzurüsten und die Leistung in der Rosebel-Mine in Suriname zu verbessern. Die Essakane Mine in Burkina Faso entwickelt sich gut. Der mittelgroße Gold-Produzent verfügt somit über operative Aktivitäten in Nordamerika, Südamerika und Afrika. Für 2017 sieht das Unternehmen die zurechenbare Goldproduktion bei 845.000-885.000 Unzen Gold und die Cash-Kosten zwischen 740-780 Dollar je Feinunze. Die Gesamtkosten sollen den Angaben zufolge zwischen 1.000-1.080 Dollar je Feinunze hereinkommen.

Auf Seite fünf: B2GOLD





B2GOLD-Aktie



Bei B2GOLD nennt Canaccord Genuity als Kursziel 5,00 Kanada-Dollar. Das lässt dieser Kaufempfehlung im Idealfall einer Zielerreichung theoretisch immerhin 48,4 Prozent Luft nach oben.

Dieser kanadische Gold-Hersteller hat im abgelaufenen Quartal konsolidierte Umsätze von 164,3 Millionen Dollar erzielt. Verkauft wurden in diesem Dreimonatszeitraum 131.737 Unzen Gold zu einem durchschnittlichen Verkaufspreis von 1.247 Dollar je Unze. Der Nettogewinn lag im zweiten Quartal bei 19,3 Millionen Dollar bzw. bei 0,02 Dollar je Aktie, verglichen mit einem Nettoverlust von 11,8 Millionen Dollar bzw. von. 0,01 Dollar je Aktie im Vorjahreszeitraum.

Der operative Cashflow lag im Juniquartal bei 48,0 Millionen Dollar und die Gesamtkosten betrugen in den ersten sechs Monaten dieses Jahres im Schnitt 929 Dollar je Feinunze. Das Unternehmen meldete zudem eine Goldproduktion von 121.448 Unzen im Quartal und 254.184 Unzen im Halbjahr.

Dank niedriger als erwartete Kosten sind die Zahlen nach Einschätzung des zuständigen Analysten Rahul Paul besser als erwartet ausgefallen. Wichtig sei vor allem gewesen, dass beim wichtigen Fekola-Projekt alles nach Plan zu verlaufen scheine. Sollte es hier wie zuletzt geplant Anfang Oktober zu einer Produktionsaufnahme kommen, könnte das ein wichtiger Meilenstein in Sachen Neubewertung des Unternehmens sein.

Geht alles glatt, winken im zweiten Halbjahr auch noch andere positive Meldungen. So stehen technische Reports für die Minen Fekola und Otjikoto an, eine Ressourcenschätzung für die Toega-Mine sowie Ergebnisse für einige Explorationsprogramme in Westafrika.

Während das Kerngeschäft gut laufe, habe es zuletzt einige Schwierigkeiten in Nicaragua gegeben, doch das zähle nicht zum Kerngeschäft. Canaccord sieht deswegen die eigenen Prognosen jedenfalls nicht gefährdet, vielmehr sieht man in den Kurseinbußen der vergangenen Wochen eine Kaufgelegenheit.

Die Goldproduktion sieht Paul 2017 bei 545.000 Unzen nach 550.000 Unzen im Vorjahr. Für die beiden kommenden Jahre rechnet er dann mit einer Produktion von 927.000 Unzen bzw. mit 790.000 Unzen. Die Cash-Kosten veranschlagt er für 2017 auf 662 Dollar je Feinunze nach 559 Dollar im Vorjahr und auf 675 bzw. 628 Dollar für 2018 und 2019. Das angepasste Ergebnis je Aktie taxiert Paul für das laufende Jahr auf minus 0,03 Dollar nach zuletzt plus 0,10 Dollar und für 2018 und 2019 auf minus 0,04 Dollar bzw. auf plus 0,09 Dollar je Anteilsschein.

Charttechnik





Wie bei den meisten anderen Gold-Aktien geht es auch bei B2Gold ziemlich volatil zu. Unter dem Strich bewegt sich der Kurs aber momentan letztlich auf einem bereits 2011 gültigen Niveau. Nach starken Gewinnen im Vorjahr hat sich in den vergangenen zwölf Monaten wieder ein volatiler Seitwärtstrend entfaltet. Die Nachrichten aus dem Unternehmen entscheiden darüber, ob daraus ein Ausbruch nach unten oder nach oben erfolgen wird. Erst sobald das passiert, ergeben sich charttechnisch neue richtungsweisende Impulse.

Portrait



B2Gold ist ein in Vancouver ansässiger Gold-Produzent. Das 2007 gegründete Unternehmen produziert Gold auf der Otjikoto.Mine in Namibia, den Minen La Libertad und Limon in Nicaragua und der Masbate Mine auf den Philippinen. Das Fekola-Projekt in Mali, dem wichtigsten Asset-Eckpfeiler der Gesellschaft, soll im Oktober 2017 mit der Produktion beginnen. Zudem gibt es in diversen Ländern wie Nicaragua, Philippinen, Namibia, Mail und Burkina Faso weitere Explorationsprojekte. B2Gold stuft sich selbst als einen der am schnellsten wachsenden Goldproduzenten weltweit ein. Die Planungen für die Goldproduktionen sehen für dieses Jahr 545,000-595.000 Unzen Gold vor und für das kommende Jahr 900.000-950.000 Unzen