Beide Finanzinstitute werden vom Financial Stability Board (FSB) als systemrelevant eingestuft. Unter den Analysten herrscht mit Blick auf diese beiden US-Banken und deren Ergebnisse für Q2 (Quelle: FactSet Research) derzeit ein hohes Maß an Zuversicht. Während sich zum Beispiel bei JPMorgan Chase die Konsenserwartungen zum Gewinn pro Aktie in den vergangenen drei Monaten von 2,91 auf 3,20 Dollar (+10,0 Prozent) erhöht haben, schraubten die Experten die Prognosen für Goldman Sachs von 8,07 auf 10,25 Dollar (+27,0 Prozent) noch stärker nach oben. Auch auf Gesamtjahressicht herrscht ein stark ausgeprägter Optimismus. Während vor drei Monaten bei Goldman Sachs "lediglich" ein Gewinnanstieg von 24,74 Dollar (2020) auf 33,51 Dollar prognostiziert wurde, halten die Analysten derzeit einen Gewinn von 46,07 Dollar für möglich. Eine ähnlich positive Tendenz war bei JPMorgan Chase auszumachen. Hier stellte sich nämlich im selben Zeitraum ein Anstieg von 11,38 auf 13,19 Dollar ein, während im Geschäftsjahr 2020 ein Gewinn von 8,88 Dollar erzielt wurde.

Bei beiden US-Banken überwiegen gegenwärtig ganz klar die positiven Ratings. So wird zum Beispiel bei Goldman Sachs aktuell 17mal zum Kaufen (Buy) und einmal zum Übergewichten (Overweight) geraten. Des Weiteren gibt es acht Halte-Empfehlungen (Hold), während jeweils ein Analyst zum Untergewichten (Underweight) bzw. Verkauf (Sell) der Aktie rät. Die ausgesprochenen Kursziele bewegen sich derzeit in einer Bandbreite zwischen 330 und 493 Dollar, wodurch sich ein Mittelwert von 408,25 Dollar (aktuell: 380,50 Dollar) errechnet.

Bei der Aktie von JPMorgan Chase überwiegen unter den Analysten ebenfalls die positiven Einschätzungen. Unter den insgesamt 28 Analysten raten 15 zum Kaufen (Buy), zwei zum Übergewichten (Overweight), acht zum Halten (Hold) sowie drei zum Verkaufen (Sell) des Banktitels. Die abgegebenen Kursprognosen reichen hier von 110 bis 200 Dollar und ergeben einen Durchschnittswert von 166,34 Dollar (aktuell: 158 Dollar).

Charttechnik: Allzeithochs in Reichweite


Unter charttechnischen Aspekten kann man der Aktie von Goldman Sachs seit dem Corona-Tief im März 2020 eine besonders starke Performance attestieren. Sie hat sich seither glatt verdreifacht, während bei JPMorgan Chase "lediglich" ein Plus von 112 Prozent zu Buche schlug. Beide Aktien notieren aktuell aber nur knapp unter ihren Anfang Juni markierten Rekordhochs.

Goldman Sachs: Die Investmentbank-Aktie hat sich vom Corona-Selloff im März 2020 relativ schnell erholt und pendelte danach in einem Seitwärtstrend monatelang um die Marke von 200 Dollar. Dank der Impfstoffeuphorie folgte darauf im Herbst eine Kursverdopplung von 190 auf 390 Dollar. Mittlerweile scheint bei JPMorgan Chase jedoch Atemholen angesagt zu sein. Seit Anfang Mai bewegt sich der Titel in einer Seitwärtsrange zwischen 350 und 390 Dollar. Angesichts der rasanten Kursrally kann man die jüngste Konsolidierung als gesunde Entwicklung einstufen. Sollte die Aktie jedoch in Richtung 320 Dollar absacken, droht Ungemach. Hier verläuft nämlich eine signifikante Unterstützung und bis zur langfristigen 200-Tage-Linie, die aktuell bei 297 Dollar verläuft (Tendenz steigend) wäre es dann auch nicht mehr weit.

JPMorgan Chase: Die Aktie vollzog im vergangenen Jahr im Bereich von 90 Dollar eine mehr als sechs Monate andauernde Bodenbildungsphase auf die im Herbst eine förmliche Kursexplosion auf das Allzeithoch von 166,44 Dollar erfolgte. Auf dem erhöhten Kursniveau hat das Papier nun einen Seitwärtstrend eingeschlagen. Die steil nach oben verlaufende 200-Tage-Linie deutet als Trendfolgeindikator auf eine Fortsetzung der Kursrally hin. Chartinduzierter Verkaufsdruck könnte allerdings aufkommen, falls die Unterstützungszone im Bereich von 148 Dollar markant verletzt werden sollte.