Ausgangssituation und Signal



Anleger schielen wieder auf die Edelmetalle. Allem voran: Auf den Goldpreis. Der dümpelte zuletzt vor sich hin, schaffte am Dienstag aber den Sprung über die 21-Tagelinie (grüne Kurve), die bislang als kurzfristiger Widersand definiert wurde. Das dürfte der Nachfrage zusätzlich einheizen, zumal dieser gleitende Widerstand erneut nach oben dreht und damit einen kurzfristigen Aufwärtstrend einläuten dürfte

Am Mittwochmorgen notiert der Goldpreis um 1475 US-Dollar und damit knapp unterhalb der Vortagsnotierung. Dabei präsentieren sich die Notierungen derzeit im Bereich um 1440 / 1450 US-Dollar als solide unterstützt; der Wochenchart zeugt davon. Ein Befreiungsschlag nach oben ist der bisherige Kursverlauf allerdings nicht: Zuviel Widerstände versperren den Weg nach oben. Aber der Anfang ist gemacht.


Die Charts im Detail



Langfristig betrachtet befindet sich der Goldpreis in einer großen Bodenbildung. Darauf deutet der Verlauf der 200-Tagelinie (blaue Kurve) hin. Dieser strebt nach oben und bildet im Bereich um 1400 US-Dollar eine weitere Unterstützung - siehe Wochenchart. Derzeit liegt der Goldpreis knapp fünf Prozent oberhalb seiner 200-Tagelinie. Rückblickend ist das eine Größe, die von keiner überkauften Marktsituation spricht.

Als nächstes Kursziel sehen wir die Marke um 1557 US-Dollar. Dort lag ein Mehrjahreshoch. Sollte es zu einem nachfolgenden Break out nach oben kommen, so wäre dies als großes Kaufsignal zu verstehen. Der Goldpreis ist bekannt für seinen sprunghaften Elan. Langfristige Kursziele im Bereich um 1921 US-Dollar, dem bisherigen Allzeithoch, erscheinen durchaus möglich. Dies umso mehr, als geo- und wirtschaftspolitische Unsicherheiten künftig eher noch zunehmen werden.


Tageschart





Wochenchart




Monatschart





Empfehlung der Redaktion



Goldpreis: Ein plötzlicher und kräftiger Sprung nach oben bedürfte einer plötzlichen Krise im politischen und/oder wirtschaftlichen Bereich. Das wünscht sich niemand. Dennoch aber überzeugt das Chartbild auf der Long-Seite, insbesondere im längerfristigen Bereich. Anleger bringen sich in Stellung und gehen spätestens ab 1558 US-Dollar auf der Long-Seite in den Markt und sichern Buchgewinne zeitnah mittels Stop-Losskurs ab, wohlwissend, dass die Goldpreisnotierung sehr volatil ist. Eine solide Unterstützung verspricht die Marke um 1383 US-Dollar.

Nächste Widerstände: 1557 US-Dollar (2019er-Hoch) und 1921 US-Dollar (bisheriges Allzeithoch).
Nächste Unterstützungen: 1383 US-Dollar und 1306 US-Dollar.


Empfehlungen auf Basis charttechnischer Signale. In Einzelfällen sind Abweichungen zur fundamentalen Einschätzung möglich.


AUTOR Manfred Ries vom Index Radar-Magazin ist ausgebildeter Bankkaufmann. Nach seinem Studium der Volkswirtschaftslehre arbeitete er über viele Jahre hinweg in den Bereichen Vermögensanlage und Devisenhandel bei Großbanken. Seit mehr als 15 Jahren ist Manfred Ries als Wirtschaftsjournalist tätig. Für Börse Online analysierte er bereits 1999 die Märkte aus charttechnischer Sicht.
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