Weil die Geldhäuser dringend frisches Kapital brauchen, sind sie seit der Wiedereröffnung der Börse am Montag eingebrochen. Der schwedische Repräsentant beim Internationalen Währungsfonds (IWF), Thomas Östros, sprach unterdessen von einer "starken Unterstützung" für eine Beteiligung des Fonds an dem neuen Hellas-Hilfsprogramm. Darüber werde aber erst im Herbst entschieden. Zweifel an einer schnellen Einigung zwischen Griechenland und seinen Geldgebern gibt es einem Zeitungsbericht zufolge in der Bundesregierung.

Athen verhandelt seit knapp einer Woche mit Vertretern von IWF, Europäischer Zentralbank (EZB), EU-Kommission und dem Euro-Rettungsfonds ESM über Details des neuen Hilfspakets in Höhe von bis zu 86 Milliarden Euro. Gelänge eine Einigung bis Mitte August, könnten erste Gelder daraus schon bis zum 20. August fließen.

An diesem Tag muss Griechenland Kredithilfen samt Zinsen von rund 3,2 Milliarden Euro an die EZB zurückzahlen. Steht die Einigung dann noch nicht, benötigt das Land einen zweiten Überbrückungskredit seiner europäischen Partner.

Einem "Bild"-Bericht zufolge, der sich auf deutsche Regierungskreise beruft, wird in Berlin eine rasche Verständigung angezweifelt und mit einer neuerlichen Brückenfinanzierung gerechnet. Ein Sprecher des Finanzministeriums wollte sich dazu nicht äußern. Er verwies auf Angaben von Regierungssprechern vom Donnerstag, nach denen in den aktuellen Verhandlungen noch etliche Punkte zu klären seien.

Die EU-Kommission sprach dagegen von "zufriedenstellenden Fortschritten" in den Gesprächen. Bis Mitte August fertig zu werden, sei ehrgeizig, aber möglich. Die Regierung in Athen hatte sich in den vergangenen Tagen bereits zuversichtlich gezeigt, vor einer Einigung zu stehen.

Positive Nachrichten kamen derweil vom griechischen Arbeitsmarkt. Die Erwerbslosenquote sank nach Angaben des Statistikamtes im Mai auf 25 Prozent, den niedrigsten Stand seit Juni 2012. Im Vormonat hatte sie noch bei 25,6 Prozent gelegen. Allerdings befindet sich das Land erneut in der Rezession.