Der britische Energieerzeuger Harbour Energy, früher bekannt als Premier Oil, hat einen Reverse-Split im Verhältnis 20 : 1 angekündigt. Was bedeutet das für meine Aktien, und welche Auswirkungen hat diese Transaktion auf den Kurs? Leser der Redaktion bekannt

Börse ONLINE: Harbour Energy (WKN: A2Q R43) entstand durch den Zusammenschluss von Premier Oil mit Chrysaor. Ein Grund für die Transaktion war die starke Verschuldung von Premier Oil. Dieser Teil des Konzerns musste komplett neu finanziert werden. Harbour Energy ist mit einer Tagesförderung von rund 200 000 Barrel Öläquivalent einer der größten unabhängigen Öl- und Gasförderer in der britischen Nordsee.

Wie das bei Rekapitalisierungen oft der Fall ist, verrutschten die Relationen, wenn große Volumina an Fremdkapital gegen die Ausgabe von Aktien in Eigenkapital umgewandelt werden. Daher ist die Anzahl der Aktien von Harbour Energy im Verhältnis zum Geschäftsvolumen aus dem Ruder gelaufen. Das soll nun wieder geradegerückt werden.

Auf der Hauptversammlung am 23. Juni steht deshalb die Zusammenlegung der Anteilscheine im Verhältnis von 20 : 1 auf der Tagesordnung. Angesichts der Mehrheitsverhältnisse ist davon auszugehen, dass der Vorschlag angenommen wird. Wer die Aktie am nächsten Tag im Depot hat, erhält automatisch 20 alte Aktien aus- und eine neue Aktie eingebucht. Der Nennwert der Aktie verzwanzigfacht sich. Der Kurs sollte sich ebenfalls um den Faktor 20 erhöhen. Im Prinzip geht eine Transaktion dieser Art nicht mit Veränderungen des Depotwerts einher.

Ein positiver Effekt könnte allerdings mittelfristig dadurch entstehen, dass die Aktie für bestimmte institutionelle Investoren wieder investierbar wird, da sie dann kein Pennystock mehr ist.