Viele Auslieferungen von neuen Maschinen vor allem in Europa und Nordamerika haben Heidelberger Druck einen Umsatz- und Ergebnissprung beschert. Das Plus sei vor allem auf die gestiegene Zahl ausgelieferter Neumaschinen zurückzuführen. Angetrieben wurden die Erlöse dabei von dem Segment für Verpackungen, das um mehr als ein Viertel anstieg.

20-prozentiger Umsatzanstieg


Das schwächelnde China-Geschäft konnte mehr als ausgeglichen werden. Im abgelaufenen ersten Quartal stieg der Umsatz zum Vorjahr um ein Fünftel auf 530 Millionen Euro, wie der im SDax gelistete Maschinenbauer am Mittwoch mitteilte.

Davon blieben 35 Millionen als Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) hängen. Nach 15 Millionen im Vorjahr hat sich das operative Ergebnis damit mehr als verdoppelt. Unter dem Strich machte der Maschinenbauer einen Gewinn von fünf Millionen Euro nach einem Verlust von 14 Millionen Euro im Vorjahr.

Trotz des schwächelnden China-Geschäfts kehrte der Auftragseingang mit 607 Millionen Euro auf das Niveau von vor der Pandemie zurück. Die Prognose für das bis Ende März laufende Geschäftsjahr bestätigte das Management.

E-Auto-Ladestationen boomen


"Der positive Start ins neue Geschäftsjahr lässt uns vorsichtig optimistisch nach vorne blicken", sagte Unternehmenschef Ludwin Monz laut Mitteilung. Der Digitaldruck für Etiketten sowie Wand-Ladestationen im Bereich E-Mobilität dürften das Wachstum Monz zufolge auch in Zukunft ankurbeln. Der Konzern-Auftragseingang ging im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um sieben Prozent auf 607 Millionen Euro zurück, lag damit aber in etwa auf dem Niveau von vor der Pandemie.

Vor einem Jahr hatte Heidelberger Druck von der Branchenmesse "China Print" profitiert und einen ungewöhnlich hohen Auftragseingang verzeichnet. Der Auftragsbestand per Ende Juni kletterte hingegen um 15 Prozent auf 969 Millionen Euro.

Einschätzungen zur HeidelDruck-Aktie


Die Aktien von Heidelberger Druck reagierten mit einem Kurssprung auf die Zahlen. Zeitweise zog der Wert um knapp 20 Prozent auf 1,67 Euro auf den höchsten Stand seit Ende Juni an. Mit dem Sprung über 1,50 Euro wurde auch der seit Februar intakte Abwärtstrend überwunden. Ein paar HeidelDruck-Aktien im Depot können nun langfristig nicht schaden. Alte Kurshöhen bei 3 Euro dürften indes nicht so schnell wiederkommen.

Baader-Bank-Analyst Peter Rothenaicher schrieb in einer ersten Reaktion von einem starken Quartal mit sehr solidem Auftragseingang und guter Profitabilität. Er sieht das Unternehmen trotz geopolitischer und wirtschaftlicher Unsicherheiten auf gutem Weg in Richtung der bestätigten Gesamtjahresziele und hat ein Kursziel von 2,40 Euro ausgegeben.

Das Analysehaus Warburg Research hat die Einstufung für Heidelberger Druck nach Quartalszahlen auf "Buy" mit einem Kursziel von 2,00 Euro belassen.

BÖRSE ONLINE führt die Aktie derzeit nur auf einer Watchlist. mmr mit dpa und rtr