Das viel zitierte Licht am Ende des Tunnels ist das noch nicht. Die Automobilindustrie ist weiterhin im Krisenmodus. Die jüngst vom Chinesischen Verband der Automobilhersteller CAAM veröffentlichten Zahlen interpretieren Investoren jedoch als ein erstes helles Signal. Im Reich der Mitte zieht die Autonachfrage wieder an.

Davon sollte auch Hella profitieren. Das Unternehmen ist in China mit Produktionsstätten, Forschungsabteilungen und Joint Ventures präsent. Insgesamt unterhält das im MDAX notierte Familienunternehmen 125 Produktionsstandorte in 35 Ländern. Zu den Kunden zählen unter anderem BMW und Volkswagen. Neben Scheinwerfern, Heckleuchten und Elektronikelementen vertreibt das Unternehmen Kfz-Ersatzteile. Hella zählt sich zu den Top 40 der weltweiten Automobilzulieferer.

In der Bilanz des Ende Mai abgelaufenen Geschäftsjahres hat die Corona-Krise erhebliche Bremsspuren hinterlassen. Im Vergleich zum Vorjahr sank der Umsatz um 14 Prozent auf 5,8 Milliarden Euro. Das Ebit ging um 60 Prozent auf minus 343 Millionen Euro zurück. Auf den Einbruch reagiert das Unternehmen mit Entlassungen und verstärkten Sparanstrengungen. Darüber hinaus wurde die Dividende gestrichen.

Dagegen bleiben die Ausgaben für Forschung und Entwicklung dank einer soliden Finanzpolitik weiterhin auf hohem Niveau. Nach Angaben der Landesbank Baden-Württemberg beträgt bei einem Cashbestand von 1,2 Milliarden Euro die Neuverschuldung 138 Millionen Euro. Die Ratingagentur Moody’s beurteilt die Bonität der bis 2027 laufenden Anleihe mit "Baa1". Allerdings ist der Ausblick negativ, doch bliebe Hella auch bei einer Herabstufung im Investment-Grade-Bereich angesiedelt.