Die Beteiligungsverhältnisse stellen sich wie folgt dar: Der Bund hält rund 25 Prozent der Aktien, nachdem er diesen Anteil von KKR für rund 17,60 Euro pro Aktie gekauft hat. Leonardo hat ebenfalls eine Sperrminorität erreicht, hatte allerdings um 23 Euro pro Aktie gezahlt. Zu guter Letzt bleibt die US-Beteiligungsfirma selbst, die noch knapp 18 Prozent der Anteile ihr Eigen nennt. Es ist sicherlich nicht sehr gewagt zu spekulieren, dass KKR hier nicht für immer mit einer Minderheitsbeteiligung an Bord bleiben will.

Es wäre ebenfalls logisch, wenn Leonardo versuchte, seinen Anteil auszubauen, um Hensoldt voll zu konsolidieren und so den vergleichsweise hohen Einstiegspreis bilanziell zu rechtfertigen. Dazu müsste die Schwelle von 30 Prozent überschritten werden, was ein Übernahmeangebot zur Folge hätte. Weil die Geschäfte von Hensoldt sehr gut laufen - Umsatz und Marge sollen laut Analystenschätzungen 2022 und 2023 deutlich zulegen - und die Aktie aktuell weit unter den Kursen notiert, die der Bund und Leonardo gezahlt haben, hat die Übernahmespekulation ziemlich viel Potenzial und dabei ein relativ geringes Restrisiko.

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