Die markanten Turnschuhe mit der gewellten Luftpolstersohle sind auch in Deutschland stark gefragt. Doch trotz dieser Erfolge war die Aktie des Schweizer-Sneaker-Herstellers On Holding AG in diesem Jahr kein gutes Investment – bis heute. 

Der frühere Weltklasse-Tennisspieler Roger Federer ist durch dem Börsengang der On Holding AG im Jahr 2021 zum Milliardär geworden. Denn Federer hatte sich schon vorher an dem Sneaker- und Laufschuhspezialisten aus Zürich beteiligt. Doch viele andere Aktionäre sind weniger begeistert: Allein im Jahr 2025 hat sich der Kurs beinahe halbiert. Anleger reagierten empfindlich auf die gesunkenen Margen im ersten Halbjahr, die durch höhere Produktions- und Logistikkosten sowie verstärkte Marketingausgaben verursacht wurden. Zudem sorgten zeitweise Befürchtungen über eine abkühlende Konsumlaune in den USA zeitweise für Druck.

Seit Anfang Januar lag die Aktie deshalb rund 15 Prozent im Minus. Insbesondere die grottenschlechten Zahlen zum 2. Quartal, die ohne jede Vorwarnung kamen, hatten bei den Investoren für Entsetzen gesorgt.

On Holding AG (WKN: A3C20K)

Umsatz explodiert plötzlich

Danach traute kaum noch jemand der Aktie etwas zu. Umso überraschender kamen heute die Zahlen zum dritten Quartal, die die Schweizer, die an der NYSE gelistet sind, erst am Nachmittag bekanntgaben: Die Nettoumsätze stiegen um 24,9 Prozent auf 794,4 Millionen Schweizer Franken. Analysten hatten deutlich weniger erwartet. Auch bei der Marge legte On Holdings deutlich zu. Zudem hob das Unternehmen seinen Jahresausblick für 2025 an. On prognostiziert nun einen Nettoumsatz von rund 2,98 Milliarden Schweizer Franken, statt der bisherigen 2,91 Milliarden. Zugleich soll die Bruttogewinnmarge auf 62,5 Prozent steigen. 

Die On-Modelle Cloudmonster und Cloudsurfer (Bild) entpuppten sich als Mega-Seller
Foto: On Holdings
Die On-Modelle Cloudmonster und Cloudsurfer (Bild) entpuppten sich als Mega-Seller

Die Auslöser der Wachstumsdynamik

• Kernprodukte wie das Modell „Cloudmonster“ oder der kürzlich vorgestellte Tennisschuh „Roger Pro“, der gemeinsam mit Federer entwickelt wurde, verzeichnen eine starke Nachfrage.

• Der von On forcierte Direktvertrieb wächst kräftig und bleibt strategisch wichtig.

• Auch im Großhandel meldet On eine stabile Entwicklung. Offensichtlich ist es gelungen, den Markt breiter zu durchdringen.

Während On im ersten Halbjahr noch unter Import- und Zollbeschränkungen litt – insbesondere den US-Zöllen auf Waren aus Vietnam und China, wo On fertigen lässt –, hat sich die Lage dort mittlerweile etwas entspannt.

Die strategische Ausrichtung auf Premium-Schuhe zu relativ hohen Preisen scheint die Kunden nicht abzuschrecken. CEO Martin Hoffmann betonte, dass insbesondere Kunden in den USA weiterhin bereit seien, den vollen Preis zu zahlen. Rabatte, wie manche Konkurrenten geben mussten, waren für On offenbar nicht nötig.


Anlage-Alternative zu Adidas und Nike

Für Anleger bietet sich im Bereich der gehobenen Sportartikel damit wieder eine Alternative zu den Schwergewichten Nike und Adidas, deren Aktien in dieser Woche ebenfalls deutlich zulegen konnten. Die Erholung der Geschäfte bei den Marktführern hat On offenbar nicht geschadet – anders als etwa dem deutschen Konkurrenten Puma.

Trotzdem müssen Anleger bei On auf der Hut sein. Mit einem KGV von 65 ist On Holdings mehr als dreimal so hoch bewertet wie etwa Adidas (KGV 20) und fast doppelt so hoch wie Nike (KGV 36). Zudem hat die Aktie ihren Abwärtstrend trotz des Mega-Kurssprungs am Mittwoch noch nicht verlassen.


So sieht BÖRSE ONLINE die Aktie

Anleger warten besser noch an der Seitenlinie ab, ob sich das Chartbild bei On weiter verbessert und der Abwärtstrend nachhaltig gebrochen werden kann. BÖRSE ONLINE wird berichten. Favorit der Redaktion im Sportsektor ist derzeit Adidas. Kursziel und Stoppkurs finden Sie in Ausgabe 45/2025.


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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Adidas.