Die jüngste Hitzewelle hat Deutschland einen neuen historischen Temperaturrekord gebracht. In Lingen im Emsland (Niedersachsen) wurden nach Daten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) 42,6 Grad gemessen - ein neuer Rekord. Die Hitze und fehlender Regen bringen es mit sich, dass der Wasserstand beim Rhein schon wieder deutlich fällt. Bei Koblenz etwa liegt der Pegel nur noch bei 124 cm und damit deutlich unter dem Durchschnittswert von 235 cm. Schwere Schiffe können bereits nur noch eingeschränkt auf dem Rhein fahren.

Das erinnert an das letzte Jahr, als Deutschlands wichtigster Fluss stellenweise nicht mehr schiffbar war. Dies bringt Probleme mit sich für am Rhein ansässige Unternehmen wie BASF und ThyssenKrupp, die auf den Fluss als Transportweg angewiesen sind. Für den Stahlkonzern ThyssenKrupp etwa ist der Rhein wichtig, um Eisenerz und Kohle für seine Hochöfen zu bekommen.

Allerdings haben BASF und ThyssenKrupp aus dem vergangenen Jahr gelernt und mittlerweile Notfall-Pläne entwickelt. Dazu gehört bei beiden Unternehmen, auf präzisere Modelle zum Vorhersagen des Wasserstandes zu setzen, um bei sich anbahnenden Notsituationen schneller reagieren zu können. BASF hat zudem nach Angaben der "Börsen-Zeitung" Kühlkapazitäten geschaffen und die Temperatursteuerung verbessert. Und auch die Logistik wurde dem Bericht zufolge optimiert, etwa durch zusätzliche Flachwasser-Schiffe. Ein Szenario wie 2018 werde sich nicht wiederholen, zitiert die Zeitung den BASF-Chef Martin Brudermüller.

Auch ThyssenKrupp setzt demnach auf Schiffe, die auch bei Niedrigwasser einsatzbereit sind. "Wir wollen durch den Einsatz von Schiffen mit weniger Tiefgang unabhängiger von niedrigen Pegelständen werden", zitiert die "Börsen-Zeitung" einen Sprecher von ThyssenKrupp. Zudem habe das Unternehmen einen Kohle-Zug langfristig gemietet, der 3000 Tonnen (von täglich benötigten 60 000 Tonnen) anliefern kann.