Sein Kollege Patrick Harker aus Philadelphia sagte der "Financial Times", er sei für eine Abfolge von drei Anhebungen, mit der man bereits im März beginnen könne. Die Notenbank sei darauf fokussiert, die Inflation wieder auf zwei Prozent zu drücken, betonte die designierte Fed-Vizechefin Lael Brainard in einer Rede für eine am Donnerstagnachmittag (16.00 Uhr MEZ) geplante Senatsanhörung.

Zugleich wolle die Notenbank die Erholung erhalten, die jeden erreichen müsse. Das sei die wichtigste Aufgabe der Fed, erklärte Brainard. Die von US-Präsident Joe Biden als Stellvertreterin von US-Notenbankchef Jerome Powell nominierte Ökonomin soll dem Gremium im Rahmen ihres Bestätigungsverfahrens Rede und Antwort stehen. Die langjährige Fed-Direktorin soll den jetzigen Vize Richard Clarida ablösen. Nach einer Affäre um Wertpapiergeschäfte tritt dieser vorzeitig ab.

US-Präsident Biden räumte ein, dass die Preisbeschleunigung immer noch zu hoch sei. Seine Regierung müsse sich noch mehr anstrengen, da die Inflation die Privathaushalte belaste. Die Verbraucherpreise stiegen im Dezember um 7,0 Prozent. Das ist die höchste Jahresteuerungsrate seit Juni 1982.

AUCH PRODUZENTENPREISE STEIGEN RASANT


Aus der Corona-Krise resultierende Materialengpässe und hohe Energiekosten treiben die Preise. Dies zeigt sich auch bei den Erzeugerpreisen, die als Frühindikator für die weitere Inflationsentwicklung gelten. Die am Nachmittag zur Veröffentlichung anstehenden Preise ab Fabriktor dürften im Dezember um 9,8 Prozent gestiegen sein, wenn die von Reuters befragten Auguren aus der Ökonomenzunft Recht behalten.

Fed-Chef Powell signalisierte zuletzt vor einem Kongressausschuss, dass die sehr lockere geldpolitische Linie wohl bald ausgedient habe und die Wirtschaft trotz der Corona-Welle für eine straffere Geldpolitik bereit sei. Aktuell liegt der Leitzins in der Spanne von null bis 0,25 Prozent.

rtr