Die neuen Homes & Holiday-Aktien können vom 5. Juni bis zum 21. Juni gezeichnet werden. Die Erstnotiz ist für den 3. Juli im Qualitätssegment m:access an der Münchner Börse geplant. Kurz darauf sollen die Papiere auch über Xetra gehandelt werden können.

Der angestrebte Emissionserlös von fünf Millionen Euro soll vollständig in den weiteren Ausbau des Geschäfts fließen, sagte Semrau (69), der im Jahr 2000 bereits das Reiseportal Travel24.com erfolgreich an die Börse gebracht hatte. Homes & Holiday hat sich auf den Verkauf und die Vermietung von Ferienimmobilien im Internet spezialisiert. Den Löwenanteil seines Geschäfts macht das Unternehmen auf Mallorca. Neben dem Makler-Geschäft beim Verkauf exklusiver Immobilien bieten die Münchner den neuen Eigentümern auch die spätere Vermietung sowie weitere Leistungen wie Abrechnung, Pflege oder Betreuung durch externe Dienstleister wie Gärtner oder Handwerker an.

Viele Immobilien würden im Schnitt nur sechs Wochen im Jahr genutzt und stünden den Rest des Jahres leer, sagte Semrau. Mit der Vermietung ließen sich hingegen attraktive Zusatz-Einnahmen generieren. Bei Ferienhäusern seien so Brutto-Renditen, also jährliche Mieterträge im Verhältnis zum Kaufpreis, von "bis zu sechs Prozent" drin. Damit wäre der Kaufpreis nach knapp 17 Jahren über die Mieteinnahmen wieder drin. Das mache den Kauf von Ferienimmobilien auch als Kapital-Anlage lukrativ.

Neben dem Ausbau des Makler-Geschäfts in den wichtigsten spanischen Urlaubsregionen Balearen, Kanaren sowie Andalusien sowie der Expansion im Heimatmarkt Deutschland rund um Nord- und Ostsee sowie Bayern will Homes & Holiday in den kommenden Jahren vor allem das Franchise-Geschäft mit externen Immobilien-Maklern kräftig ankurbeln.

Viele Agenten hätten angesichts der steigenden Anforderungen wie Suchmaschinen-Optimierung, der Produktion attraktiver Foto-Galerien der Objekte oder Übersetzungsanforderungen von Angeboten oder Kaufverträgen immer weniger Zeit für ihre Interessenten. Hier setze Homes & Holiday an. Alleine in der Zentrale in Palma de Mallorca unterstützten derzeit bereits 20 Mitarbeiter die Franchise-Partner. Zum Team gehörten Top-Immobilien-Fotografen, Webdesigner und Service-Mitarbeiter.

Homes & Holiday hat laut dem am Montag veröffentlichten Wertpapierprospekt im vergangenen Jahr den Verkaufs- und Buchungsumsatz um gut 46 Prozent auf rund 139 Millionen Euro gesteigert. Unter dem Strich stand jedoch ein Verlust von zwei Millionen Euro. Zur Begründung verweist Semrau auf hohe Vorlaufkosten für das Franchise-Geschäft. Man habe "massiv in die IT-Plattform" investiert. Das habe das Ergebnis belastet. Das Kerngeschäft um www.porta-mallorquina.de habe jedoch den Break-even geschafft. Dies zeige, "wie tragfähig das Geschäftsmodell" sei.

Auch mittelfristig zeigte sich Semrau zuversichtlich. Im laufenden Jahr peilt das Unternehmen ein Plus von 15 Prozent auf 160 Millionen Euro an. Bis 2020 sollen die Brutto-Erlöse bis auf rund 500 Millionen Euro anschnellen, erwarten die Experten von GBC. Dann dürfte Homes & Holiday mit einem erwarteten Überschuss von 2,1 Millionen Euro auch netto in der Gewinnzone landen. Zum Vergleich: Zum Börsengang würde das Unternehmen mit 32 Millionen Euro bewertet.