Im ersten Halbjahr steigerte das Berliner Unternehmen den Umsatz um 98 Prozent auf rund 40 Millionen Euro. Profitabel ist McMakler dabei aber nicht - das Unternehmen investiere weiter in Wachstum, etwa in festangestellte Makler, seine Technologie und seinen Online-Auftritt. "Ein Börsengang ist eine Option für die Zukunft", sagte Jahn. "Viel wichtiger ist aber, dass man eine vernünftige Firma baut."

McMakler wirbt mit der Verzahnung von fest angestellten Maklern mit der Technologie-Plattform des Unternehmens um Kunden und verspricht ihnen schnelle und effiziente Lösungen beim Kauf und Verkauf von Immobilien. Damit hat Jahn auch Kapitalgeber angelockt, die das Unternehmen im November in der letzten Finanzierungsrunde mit 400 Millionen Euro bewerteten.

"Das erste Halbjahr war sehr geprägt vom Corona-Lockdown", sagte Jahn. "Das ist in einem Markt, in dem viele Transaktionen offline stattfinden, ein Hindernis", fügte er hinzu. "Wir sind trotzdem sehr stark gewachsen." Dies gelte auch für Juli und August. In der Pandemie habe es einen starken Trend zu Video-Begehungen von Immobilien gegeben - und der werde bleiben.

Doch der Wachstumskurs kostet Geld. "Der Verlust wird in diesem Jahr voraussichtlich etwas höher ausfallen als die rund 19 Millionen aus dem Vorjahr - im Vergleich wächst unser Umsatz aber deutlich schneller", sagte Jahn. "Wir schauen darauf, dass wir in unserem Kerngeschäft pro Transaktion Geld verdienen - und das tun wir", betonte er. McMakler wolle wachsen und investiere deshalb stark, die Zahl der Makler sei etwa auf rund 430 von unter 400 zum Jahresbeginn angewachsen. Das Unternehmen habe einen Marktanteil von etwa einem Prozent im stark fragmentierten deutschen Markt. Dabei habe er sich ehrgeizige Ziele gesteckt: "Wir wollen 25 bis 30 Prozent Marktanteil erreichen", sagte Jahn, ohne dafür eine Zeitspanne zu nennen.

Der US-Finanzinvestor Warburg Pincus ist bei McMakler mit einem Anteil von rund zehn Prozent engagiert.

rtr