Die US-Bundesstaaten New York, Kalifornien und Illinois haben aufgrund von Affenpocken-Infektionen den gesundheitlichen Notstand erklärt. Knapp 6.000 Fälle wurden in den USA diagnostiziert, die Nachfrage nach dem Impfstoff Jynneos/Imvanex von Bavarian Nordic übersteigt momentan das Angebot. Die US-Regierung ernannte Robert Fenton von der Katastrophenbehörde Fema zum Koordinator der Affenpocken-Maßnahmen.

Inzwischen kam es zu ersten Todesfällen und ersten Infektionen bei Kindern. Der Ausbruch ist klar außer Kontrolle und ließe sich allenfalls durch eine breite Impfkampagne bei Kontakt- und Risikopersonen wieder eindämmen. Doch dafür reicht der Stoff aktuell nicht. Für Bavarian Nordic besteht, wie an dieser Stelle schon mehrfach beschrieben, die Chance auf ein lukratives, wiederkehrendes Geschäft.

Valneva und die Europäische Kommission haben den auf 1,25 Millionen Dosen reduzierten Kaufvertrag für den Totimpfstoff des französisch-österreichischen Herstellers unterschrieben. Deutschland, Österreich, Dänemark, Finnland und Bulgarien sollen in den kommenden Wochen ihre Lieferungen erhalten, die anderen EU-Länder haben abgelehnt. Die EU hat die Option, 2023 noch einmal 1,25 Millionen Dosen bei Valneva zu bestellen. Der Aktienkurs gab in den vergangenen Tagen etwas nach, ebenso wie der von Valnevas Wirkverstärker-Lieferant Dynavax.

Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Mehrheitsinhaber der alleinigen Gesellschafterin der Finanzen Verlag GmbH, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Biontech, Curevac, GlaxoSmithKline, Novavax, Pfizer, Valneva.

Der geschäftsführende Chefredakteur, Herr Frank Pöpsel, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Biontech.

INVESTOR-INFO

Moderna

Chef macht weiter Tempo

Im zweiten Quartal hat der amerikanische Konzern die Gewinnerwartungen geschlagen und seine Prognose für 21 Milliarden Dollar Covid-Impfstoffumsätze im Gesamtjahr bestätigt. Für drei Milliarden Dollar sollen eigene Aktien zurückgekauft werden. Moderna-Chef Stéphane Bancel bereitet die Firma bereits auf die zukünftige Endemie-Phase bei Covid-19 vor, wenn nicht mehr die Regierungen, sondern Ärzte und Patienten über weitere Impfungen entscheiden. Er legte Daten vor, wonach Modernas Vakzin als Booster Biontech überlegen ist. Damit dürfte er die Grundlage für weiterhin hohe Preise legen. Kurspotenzial für Risikobereite.

Biotechnologie-ETF

Die ganze Branche als ETF

Breit gestreut in eine komplexe Branche zu investieren, ist eine gute Strategie für langfristig orientierte Anleger, die an Biotechnologie interessiert sind. Der Nasdaq US Biotechnology ETF von iShares bildet den gleichnamigen Branchenindex physisch ab. Darin enthalten sind 370 Unternehmen, die nach Marktkapitalisierung gewichtet sind. Moderna hat sich hier hinter Amgen, Gilead und Regeneron auf Platz 4 etabliert, Biontech ist unter den Top 20. Aktuell hält der Index einigermaßen die Gewinne, die im Zuge der Juni-Erholung aufgelaufen sind. Mehr M & A-Aktivität sollte die Kursentwicklung in den kommenden Monaten unterstützen.