Wie vergangene Woche vorausgesagt, passen sich Behörden weltweit der Realität des nicht mehr einzugrenzenden Affenpockenausbruchs an und bestellen Impfstoff bei Bavarian Nordic. In den neun Wochen, seit die ersten Fälle in Großbritannien bekannt wurden, sind rund 13.000 Betroffene offiziell diagnostiziert worden. Bavarian Nordic hat seine Umsatzprognose für das laufende Jahr von umgerechnet 309 bis 336 auf 363 bis 390 Millionen Euro erhöht. Das Unternehmen wird demnach vor Steuern und Abschreibungen nur noch knapp einen Verlust schreiben (13 bis 40 Millionen Euro). Auch für 2023 sind bereits Großaufträge unterzeichnet. Das sich verstetigende Affenpockengeschäft rechtfertigt eine Neubewertung, der Kurs hat weiter Potenzial.

Der Datenanalysedienst Airfinity hat eine Prognose veröffentlicht, wonach die Nachfrage nach Covid-Impfstoffen im zweiten Halbjahr wieder steigen wird. Im zweiten Quartal seien die Umsätze von Pfizer/Biontech, Moderna und Astrazeneca um über 60 Prozent gegenüber den ersten drei Monaten des Jahres eingebrochen. Angepasste Vakzine könnten zum Jahresende einen Marktanteil von einem Fünftel erreichen.

Für Pfizer/Biontech erwartet Airfinity 2022 einen 3,6 Prozent über der Unternehmensprognose liegenden Covid-Impfstoff-Umsatz von 33 Milliarden Dollar. Bei Moderna liegt die Schätzung mit 18,8 Milliarden Dollar unter der Konzernprognose (21 Milliarden Dollar).

Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Mehrheitsinhaber der alleinigen Gesellschafterin der Finanzen Verlag GmbH, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Biontech, Curevac, GlaxoSmithKline, Novavax, Pfizer, Valneva. Der geschäftsführende Chefredakteur, Herr Frank Pöpsel, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Biontech.

INVESTOR-INFO

Novavax

Bewährungsprobe am Markt

Nach der US-Zulassung hat Novavax nun auch die Empfehlung der Centers of Disease Control (CDC) erhalten. Die Hoffnung der US-Behörden ist, dass sich viele der bisher Ungeimpften für das Novavax-Vakzin entscheiden. Die Erfahrung aus Europa spricht nicht dafür. Außerdem sind für Novavax ebenso wie für die mRNA-Spritzen Herzmuskelentzündungen als Nebenwirkung gelistet. Ungünstig ist auch, dass der Impfstoff in einem zehn Dosen enthaltenden Fläschchen ausgeliefert wird, das schreckt Ärzte ab. Mehr Rückenwind könnten die Zulassung als Booster und gute Daten zu einer an Omikron angepassten Impfstoffversion liefern. Halten.

Biotech-Aktienfonds

Starke Mischung

Endlich scheint die Abneigung gegenüber Biotech-Aktien bei Investoren in den Hintergrund zu rücken. Das ist auch beim Bellevue Biotech Fonds zu spüren: Innerhalb eines Monats hat er um fast 20 Prozent zugelegt. Die Fondsmanager Christian Lach, Samuel Stursberg und Lukas Leu, die alle einen naturwissenschaftlichen Background haben, setzen vorzugsweise auf große und mittelgroße Firmen, die schon ein reiferes Produktportfolio aufweisen. Diese finden sie überwiegend in den USA. Am höchsten gewichtet sind aktuell Vertex, Regeneron und Amgen, aber auch Moderna ist mit einem Portfolioanteil von 3,4 Prozent prominent vertreten.