Das ist der niedrigste Wert seit Februar 2018. Damit entfernt sich die Teuerungsrate weiter vom Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB), die für die Euro-Zone mittelfristig einen Wert von knapp zwei Prozent als ideal für die Konjunktur ansieht.

Gedämpft wurde die Teuerung vor allem von der Entwicklung bei Energie: Sie verbilligte sich um durchschnittlich 2,1 Prozent. Die Preise für leichtes Heizöl fielen um 15,8 Prozent, die für Kraftstoffe um 7,5 Prozent. Nahrungsmittel kosteten hingegen 1,1 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Teurer als ein Jahr zuvor waren unter anderem Fleisch und Fleischwaren (+4,9 Prozent), Fisch, Fischwaren und Meeresfrüchte (+3,3) sowie Brot und Getreideerzeugnisse (+2,6). Dienstleistungen verteuerten sich mit 1,7 Prozent überdurchschnittlich, darunter Mieten um 1,4 Prozent.

Experten gehen davon aus, dass die Inflation angesichts der Konjunkturflaute unter Druck bleiben wird. Bei nachlassender Nachfrage fällt es Unternehmen in der Regel schwerer, Preiserhöhungen durchzusetzen. Die EZB hatte im September höhere Strafzinsen auf Bankeinlagen und die Wiederaufnahme von Anleihekäufen beschlossen, um die Wirtschaftsflaute und die geringe Inflation zu bekämpfen. Handelskriege, schwächere Weltkonjunktur und das Brexit-Chaos belasten derzeit die Wirtschaft in der Euro-Zone. Von der schwachen Inflation könnte der private Konsum profitieren und damit die deutsche Wirtschaft vor Risiken von außen abschirmen.

rtr