Die Neuemission könne 200 bis 300 Millionen Dollar umfassen. Der Deal werde von der Investmentbank Citi organisiert. Rocket war zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar, Citi wollte keinen Kommentar abgeben. Das Finanzmagazin "Finance Forward" hatte zuerst über die Pläne berichtet.
SPAC-Börsengänge sind derzeit in den USA schwer in Mode, und auch in Deutschland bringen sich bereits einige Firmenlenker in Position. So soll der Wagniskapitalgeber Lakestar an einem Spac-Deal in Frankfurt arbeiten. Dabei wird zunächst nur eine leere Unternehmenshülle an der Börse gelistet, das auf die Suche nach einem geeigneten Unternehmen geht, das an die Börse will. Dieses wird dann übernommen, auf das SPAC verschmolzen und damit - quasi über eine Abkürzung - an die Börse gebracht.
Rocket Internet hatte sich Ende Oktober überraschend nach sechs Jahren von der Börse zurückgezogen. Die hohen Erwartungen, die 2014 mit dem größten Börsengang einer Internetfirma in Europa seit 2000 verknüpft waren, konnte Rocket nie erfüllen. Für Ärger sorgte, dass Rocket den Aktionären beim Börsenrückzug lediglich 18,57 Euro je Aktie anbot. Der Ausgabepreis hatte bei 42,50 Euro gelegen. Dagegen soll sich vor allem der aktivistische Investor Paul Singer mit seinem Fonds Elliott Management wehren, der rund 15 Prozent an dem Berliner Unternehmen hält.
Rocket Internet hat sich einen Namen als Startup-Schmiede und Kapitalgeber von jungen und inzwischen selbst börsennotierten Unternehmen wie HelloFresh, Delivery Hero, Zalando oder Westwing gemacht. Diese Beteiligungen sind größtenteils längst verkauft und bescherten Rocket ein großes Kapitalpolster.
rtr