Das Berliner Unternehmen, das mehrheitlich der Unternehmensgruppe Signa des österreichischen Investors Rene Benko gehört, soll auf die bereits in New York gelistete leere Unternehmenshülle (SPAC) Yucaipa verschmolzen werden, die 345 Millionen Dollar eingesammelt hatte. Neue Investoren bringen bei der Fusion mit SSU nun insgesamt 372 Millionen Dollar frisches Kapital mit, 70 Millionen mehr als bisher geplant, wie mehrere mit der Transaktion vertraute Personen am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters sagten.

Unter den neuen Geldgebern sei auch der saudi-arabische Staatsfonds Public Investment Fund (PIF). Das hatte zuvor schon das "Wall Street Journal" berichtet. SSU wollte sich dazu nicht äußern. Die Aktionäre von Yucapia müssen Anfang November über die Zusammenführung entscheiden; spätestens Anfang Dezember soll Signa Sports dann an der New Yorker Börse gelistet sein. Das Unternehmen wird dabei mit rund 3,2 Milliarden Dollar bewertet.

SSU betreibt insgesamt mehr als 100 Internet-Shops in 20 Ländern, darunter Fahrrad.de, Tennis Point, Campz und Outfitter. Für das Ende September ausgelaufene Geschäftsjahr 2020/21 hatte SSU einen Umsatz von 1,6 Milliarden Dollar erwartet. Einen Teil der Börsenerlöse nutzt SSU zum Kauf des britischen Fahrrad-Onlinehändlers Wiggle, der rund 500 Millionen Dollar im Jahr umsetzt. Dessen bisheriger Eigentümer, der Finanzinvestor Bridgepoint, steigt mit dem Börsengang ebenfalls bei SSU ein. Signa hält danach voraussichtlich 48 Prozent der Anteile, die übrigen Altaktionäre von SSU rund 20 Prozent und Bridgepoint fünf Prozent.

SSU wollte eigentlich bereits 2018 über einen klassischen Börsengang an den Kapitalmarkt, entschied sich dann aber für eine private Finanzierungsrunde. Seither sind der japanische Handelskonzern Aeon, die asiatische Central Group sowie der Wiesbadener Versicherer R+V beteiligt. Signa-Eigentümer Rene Benko ist in Deutschland vor allem als Immobilieninvestor und Eigentümer des Warenhauskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof bekannt.

rtr