Viele Anleger schwören bei ihrer Anlage auf den Indikator Insider-Trades; also, wenn das Management Aktien des eigenen Unternehmens kauft oder wieder abstößt. Ist dies wirklich die Zauberformel für eine Überrendite?

Wenn interne Mitarbeiter mit den Aktien des eigenen Unternehmens handeln, dann kann dies für Anleger ein sehr starkes Signal sein. Wer sollte immerhin das Unternehmen besser kennen als die Menschen, welche sich Tag ein und Tag aus mit den Problemen des Unternehmens beschäftigen? Aus Transparenzgründen müssen diese Aktivitäten auch wenige Tage nach der Ausführung öffentlich gemacht werden und sind für alle zugänglich. Warum also nicht einfach die Handelsstrategien des Managements kopieren?

Nicht jeder Insider Trade ist ein Indikator

Zwar ist dies möglich, aber doch wenig sinnvoll. Bekanntermaßen sagte schon Peter Lynch über das Insider-Trading, dass „Insider ihre Aktien aus einer Reihe von Gründen verkaufen könnten, aber sie kaufen sie nur für einen: Sie glauben, dass der Preis steigen wird“.

Deswegen ist es schon von vornherein wenig sinnvoll, dem Management blindlings zu folgen, da unter anderem die Motivationen bei Verkäufen etc. nicht angegeben werden. So erhalten CEOs und andere Führungskräfte als Gehalt teilweise ausschließlich Optionen und/oder Mitarbeiteraktien, die zum Beispiel mitunter zu Lebenshaltungszwecken oder zur Diversifikation des Portfolios verkauft werden.

Doch sind die Zukäufe des Managements wirklich ein guter Indikator?

Ja, das sind sie tatsächlich, und laut mehrerer Studien ist hiermit eine Überrendite zum Markt möglich. Doch natürlich gibt es an der Börse kein Free Lunch und auch hier sollte nicht blind gekauft werden. Oftmals sollen Insider-Trades nämlich auch vom Management aus als Signal dienen, dass an die Firma geglaubt wird, obwohl deren Existenz ab und an auf Messers Schneide steht.

Insider Trades vs. Aktienrückkäufe

Eine weitere verwandte Form von Insider-Trades sind die Aktienrückkaufprogramme von Unternehmen. Diese belohnen ihre Anleger gerne anstatt mit einer Dividende mit millionenschweren Aktienrückkäufen. Aber ist auch hier eine Outperformance möglich?

Tatsächlich tragen Aktienrückkaufprogramme vorwiegend in Amerika zu der Performance bei und sind dank einiger Studien inzwischen auch als solche Gewinntreiber identifiziert. Allerdings sollten Anleger hier Vorsicht walten lassen, da das Geld, welches die Unternehmen für die eigenen Anteile ausgeben, langfristig im operativen Geschäft fehlen kann und Aktienrückkäufe deswegen meist nicht nachhaltig für das Unternehmen sind, sondern eher Ausgaben, um Investoren anzulocken.

Fazit

Insider-Trades können also langfristig einen positiven Effekt haben, müssen aber entsprechend bewertet werden. Ebenso gilt das für Aktienrückkäufe. Anleger sollten ebenfalls beachten, dass der Markt bei größeren Unternehmen derartige Informationen in Sekundenschnelle einpreist und es oftmals schon zu spät sein könnte, um nach einer solchen News einzusteigen.

Trotzdem können bei der fundamentalen Analyse von Aktien diese wichtigen Indikatoren mit in die Evaluierung einbezogen werden, sollten aber niemals der alleinige Grund für eine Investmententscheidung sein.

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