Es sei unklar, ob es je zu einem Börsengang von Porsche kommen werde. Spekulationen darüber kommen seit Monaten immer mal wieder auf. Ein Bericht des "Handelsblatt", wonach die Eigentümerfamilien Porsche und Piech bei einem möglichen Börsengang ein nennenswertes Aktienpaket an dem Sportwagenbauer kaufen wollten, trieben die Aktien von Volkswagen am Dienstag um mehr als acht Prozent ins Plus.

Die Familien Porsche und Piech stehen hinter der Holding Porsche SE, die mit 53 Prozent der Stimmrechte die Mehrheit and Volkswagen hält. Der Wolfsburger Konzern wiederum ist die Muttergesellschaft des Stuttgarter Sportwagenbauers Porsche. Das "Handelsblatt" berichtete unter Berufung auf Unternehmenskreise, die Familien prüften einen Verkauf von Teilen ihrer VW-Beteiligung, um den Einstieg bei Porsche zu finanzieren. Denkbar sei, dass sie auch ihre Stimmrechtsmehrheit abgäben, aber größter VW-Aktionär vor dem Land Niedersachsen blieben, das 20 Prozent an Volkswagen hält. Damit könnten die Familien bis zu 15 Milliarden Euro einnehmen, ohne die Kontrolle aus der Hand zu geben.

Die Porsche SE lehnte eine Stellungnahme ab und nannte den Zeitungsbericht "reine Spekulation." Volkswagen wollte sich ebenfalls nicht äußern. Analyst Frank Schwope von der NordLB blieb skeptisch: "Die einzelnen Automarken des Volkswagen-Konzerns sind in den letzten Jahrzehnten so eng miteinander verzahnt worden, dass ein Herauslösen der Porsche AG eigentlich keinen Sinn macht." Für Investitionen würde es mehr Sinn machen, die Lkw-Tochter Traton zu veräußern oder überflüssige Marken wie Lamborghini, Bugatti oder Ducati.

Doch mindestens seit Anfang des Jahres werden Insidern zufolge bei Porsche und VW hinter den Kulissen verschiedene Modelle durchgespielt. Nach einem Modell des Analysten Daniel Schwarz von der Investmentbank Stifel könnte Volkswagen in einem ersten Schritt 20 Prozent an Porsche an die Börse bringen. Bei einer Bewertung von 45 Milliarden Euro würden dem Konzern neun Milliarden Euro zufließen. Um die Transaktion zu finanzieren, könnten die Familien etwa Stimmrechtsanteile von Volkswagen an Niedersachsen verkaufen.

rtr