"Wir wollen keine neue Finanzkrise, und dies könnte viel schlimmer werden", warnte Natasha Landell-Mills, Chefin für Unternehmensverantwortung beim Vermögensverwalter Sarasin & Partners. Die Buchprüfer mäßen dem Umbau der Wirtschaft aus Umweltschutzgründen zu wenig Bedeutung bei. Stattdessen müssten sie frühzeitig Alarm schlagen, wenn Manager nicht angemessen auf die Veränderungen reagierten, sagte sie Reuters. "Die Wirtschaftsprüfungsfirmen müssen uns dabei helfen, die Wirtschaft auf eine nachhaltigere Basis zu stellen", betonte Ingrid Holmes, Chefin für Geschäftspolitik beim Vermögensverwalter Hermes.

EY betonte, sich weiterhin an die veränderten Bedürfnisse von Investoren, Unternehmen und der Allgemeinheit anpassen zu wollen. Deloitte erklärte, sich der Risiken im Zusammenhang mit dem Klimawandel bewusst zu sein. Die eigenen Buchprüfer würden geschult, um dieses Thema angemessen zu berücksichtigen. KPMG und PwC antworteten zunächst nicht auf Reuters-Anfragen.

Auch die Notenbanken beobachten drohende Auswirkungen des Klimawandels auf die Wirtschaft mit Sorge. Bundesbank-Präsident Jens Weidmann forderte die Rating-Agenturen dazu auf, Risiken aus dem Klimawandel in ihre Bewertungen einzubeziehen. Sein Kollege Mark Carney von der Bank von England (BoE) warnte mehrfach von Kursstürzen, wenn Investoren den Klimawandel bei ihren Entscheidungen nicht angemessen berücksichtigten. Sein Haus unterzieht die britischen Banken und Versicherer einem Stresstest, um zu prüfen, ob sie den drohenden Belastungen eines raschen Klimawandels gewachsen wären.

rtr