Peinlich für Wall-Street-
Guru Bill Ackman: Zwei
Jahre nach Auflage seines
Börsenmantels Pershing Square
Tontine, ausgestattet mit vier
Milliarden Dollar für die Übernahme
eines aussichtsreichen
Parkettdebütanten, ist der Starinvestor
nun verpflichtet, all jenen,
die in sein SPAC (Special
Purpose Acquisition Vehicle) investiert
haben, das Geld zurückzuzahlen.
Denn es ist Ackman
nicht gelungen, in der für SPACs
festgelegten Frist ein attraktives
Unternehmen zu finden, das zu
einem Börsengang bereit war.
SPACs sind eine Alternative zum
herkömmlichen IPO.
Einen dicken Fisch soll Ackman an der Angel gehabt haben. In den Monaten vor dem Börsengang des Unterkunftsvermittlers Airbnb im Dezember 2020 verhandelte er mit Airbnb-Mitgründer Brian Chesky. Der winkte jedoch ab und schaffte später trotz hoher Bewertung ein beeindruckendes Börsendebüt. Auch für SPACs waren 2020 und 2021 sehr erfolgreiche Jahre, bevor der Markt, ähnlich wie das IPO-Geschäft, im laufenden Jahr zusammenbrach. So ist Ackmans Scheitern ein prominenter Beleg für die weiterhin schlechte Verfassung des SPAC-Marktes.
Hart auf dem Boden der Realität
gelandet ist der schwedische
Bezahldienstleister Klarna.
In einer neuen Finanzierungsrunde
holte sich Europas einst
höchstbewertetes Fintech zwar
800 Millionen Dollar in die
Kasse, musste dafür aber eine
Bewertung von 6,7 Milliarden
Dollar akzeptieren, rund 85 Prozent
weniger als die 45,6 Milliarden
Dollar in der Finanzierungsrunde
im Juni 2021.
Die Schweden begannen mit
Zahlungsabwicklungen im Onlinehandel
und passten ihre
Technologie nach und nach
auch für Transaktionen auf Kreditkarten
und Bankkonten an.
Fintechs und Start-ups müssen bei ihren Finanzierungsrunden derzeit deutlich niedrigere Bewertungen akzeptieren und ihre Kosten stark reduzieren.
Lichtblick aus Norwegen
Einen Lichtblick für das IPO-Geschäft
im zweiten Halbjahr
liefert der norwegische Düngerkonzern
Yara, der gegenwärtig
einen Börsengang seines
Geschäfts mit grünem Ammoniak
prüft. Yara will langfristig
Hauptaktionär bleiben.