Staatliche Konjunkturpakete, milliardenschwere Anleihekäufe sowie Impffortschritte haben die Aktienmärkte in den Industriestaaten beflügelt. Sie schneiden im laufenden Jahr bislang besser ab als die Börsen in den aufstrebenden Volkswirtschaften. Während der MSCI World seit Anfang Januar um 12 Prozent zulegte, bringt es der MSCI Emerging Markets auf ein Plus von sieben Prozent. Ein Grund für die schwächere Wertentwicklung sind weiterhin hohe Corona-Inzidenzzahlen in einer Reihe von Schwellenländern.

Nun aber kündigt sich ein Wechsel an. Im Mai schnitten Aktien aus den Emerging Markets erstmals besser ab. Von Bloomberg befragte Analysten sind der Ansicht, dass sie in den kommenden zwölf Monaten die Nase vorn haben werden. Die Experten trauen Emerging-Markets-Titeln einen Zuwachs von 20 Prozent zu. Aktien aus den Industriestaaten sollten es auf ein Plus von zehn Prozent bringen. Begründet wird die Outperformance-Prognose mit den im Vergleich zu Titeln aus den Industriestaaten deutlich günstigeren Bewertungen. Auch anziehende Rohstoffpreise sollten die Finanzmärkte der Schwellenländer unterstützen.

Ein Papier - 1200 Werte

Kursoptimismus entzündet sich zudem an dem höheren Anteil zyklischer Werte. Im iShares MSCI Emerging Markets sind konjunktursensitive Titel wie etwa Hyundai Motors aus Südkorea oder Mr Price Group aus Südafrika mit rund 17 Prozent um fünf Prozentpunkte höher gewichtet als im MSCI World. Zyklische Aktien werden von der Fahrt aufnehmenden globalen wirtschaftlichen Erholung besonders profitieren, argumentieren die Analysten. Die Weltbank korrigierte ihre Wachstumsprognose für 2021 jüngst von 4,1 auf 5,6 Prozent nach oben.

Der rund 1200 Unternehmen aus 27 Ländern umfassende iShares MSCI Emerging Markets bietet Anlegern nicht nur kurz-, sondern auch langfristig gute Chancen. Die wirtschaftliche Dynamik der Schwellenländer bleibt in den kommenden Jahren hoch, vor allem in China und Indien. Die beiden Staaten sind im iShares MSCI Emerging Markets zusammen mit 47 Prozent gewichtet. Angaben des Centre for Economics and Business Research zufolge wird das Bruttoinlandsprodukt im Reich der Mitte bis 2025 jährlich um 5,7 Prozent und ab 2026 bis 2030 um jährlich 4,5 Prozent zulegen.

Auch Indiens Wirtschaft wächst kräftig. Im kommenden Jahr wird ein Plus von über acht Prozent erwartet. Bis zum Jahr 2050 wird laut dem Centre for Modern Indian Studies Indiens Wirtschaft an zweiter Stelle nach China stehen und 16 Prozent der Weltwirtschaft abdecken. Aktuell liegt der Anteil bei rund acht Prozent.

Getragen wird der Aufschwung in China und Indien vor allem von der Millennial-Generation der zwischen 1981 und 1996 Geborenen, sie gilt als die einflussreichste Verbrauchergruppe der Welt. Rund ein Drittel der weltweiten Millennials lebt in diesen beiden Ländern. Hohe Wachstumsraten sowie steigende, aber bezahlbare Bedürfnisse sind gute Rahmenbedingungen für Kapitalmärkte.

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