Die nach den USA und China drittgrößte Volkswirtschaft der Welt verzeichnete damit nach zwei Quartalen Wachstum in Folge bei der Erholung von der Corona-Krise einen Rückschlag, der etwas größer ausfiel als von Ökonomen vorausgesagt. Im Schlussquartal 2020 war sie noch um 2,8 Prozent gewachsen. Finanzminister Taro Aso geht aber davon aus, das die Konjunktur dank staatlicher Hilfen und anziehender Weltwirtschaft wieder in Schwung kommen wird.

Der private Konsum, der mehr als die Hälfte der Wirtschaft ausmacht, fiel im Quartalsvergleich um 1,4 Prozent. Im Zuge der neuen Corona-Welle gaben die Verbraucher weniger für Bekleidung und Restaurantbesuche aus. Angesichts anhaltend hoher Corona-Infektionszahlen infolge der Virus-Mutanten hatte die Regierung zuletzt den Notstand in Tokio und mehreren weiteren Regionen bis zum 31. Mai verlängert, und das wenige Wochen vor den geplanten Olympischen Spielen in der Hauptstadt.

Außerdem investierten die Unternehmen weniger, was Experten auch auf den weltweiten Mangel an Halbleitern und anderen wichtigen Vorprodukten zurückführten. "Die globale Chip-Knappheit verursachte eine deutliche Verlangsamung der Exporte, was auch die Investitionsausgaben belastete", sagte Ökonom Yoshimasa Maruyama vom Broker SMBC Nikko Securities. Als Konjunkturstütze erwiesen sich dagegen die Exporte, die um 2,3 Prozent zulegten. Grund dafür ist die weltweit anziehende Nachfrage nach Autos und Elektronik. Die Regierung setzt darauf, dass die Ausfuhren auch im Frühjahr wachsen werden. "Es ist tatsächlich so, dass die Dienstleistungsausgaben von April bis Juni wohl unter Druck bleiben werden", sagte Wirtschaftsminister Yasutoshi Nishimura. "Aber Exporte und Produktion werden von einer Erholung des Wachstums in Übersee profitieren."

Für das Gesamtjahr stehen die Chancen auf ein deutliches Wachstum deshalb nicht schlecht. Der Internationale Währungsfonds (IWF) traut Japan 2021 ein Plus beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 3,3 Prozent zu.

rtr