Als Gründe für die Zurücknahme der Ziele nannte der Spezialist für Mess- und Lasertechnik die schwache Nachfrage aus der Maschinenbau-, Auto- und Halbleiterindustrie und die Verschiebung von Aufträgen. Außerdem führten die Russland-Sanktionen zu Umsatzausfällen in der Militärtechniksparte. Daher erwarten die Thüringer für 2014 nur noch einen Umsatz auf Vorjahresniveau von rund 600 Millionen Euro und einen Rückgang des operativen Gewinns auf etwa 50 (VJ: 52,7) Millionen Euro - und das auch nur, wenn nicht noch ein weiterer internationaler Großauftrag ins nächste Jahr verschoben werde.

Zu Jahresbeginn hatte sich Jenoptik für 2014 noch ein Umsatzwachstum von fünf bis zehn Prozent und ein Ebit zwischen 55 und 62 Millionen Euro zugetraut. Schon im Laufe des Jahres war der Konzern aus Jena aber immer skeptischer geworden. Auch bei den mittelfristigen Prognosen ist das Management nun vorsichtiger: Erst Ende 2018 und damit ein Jahr später als geplant, erwartet Jenoptik, einen Jahresumsatz von rund 800 Millionen Euro bei einer durchschnittlichen Ebit-Marge von neun bis zehn Prozent über die Zyklen hinweg zu erreichen.

Equinet-Analyst Robert-Jan van der Horst bezeichnete die gesenkte Prognose als herbe Enttäuschung und reduzierte sein Kursziel auf 11,50 Euro von 13,50 Euro. Laut LBBW-Analyst Fabian Süßenguth ist lediglich positiv zu bewerten, "dass die reduzierten Gewinnerwartungen hauptsächlich auf externe Faktoren zurückzuführen zu sein scheinen". Somit dürfte das Unternehmen langfristig wieder von einer Erholung der Konjunktur und geringeren Unsicherheiten durch die geopolitischen Konflikte profitieren.

Eine Indikation gab Jenoptik bereits für die Entwicklung in den ersten neun Monaten 2014: Nach vorläufigen Berechnungen liege der Umsatz leicht unter dem Vorjahreswert und das Ebit auf Vorjahresniveau. Der Auftragseingang sei aber deutlich gestiegen. Endgültige Neun-Monatszahlen will Jenoptik am 12. November veröffentlichen.

Reuters