Im Gegenteil. Die Skepsis wächst, ob die Firma wirklich im Sinne der Anteilseigner handelt. Das bestreitet die Bonitas Research. Die US-Investmentfirma, die auch auf fallende Kurse spekuliert, hat Ungereimtheiten gefunden, die die Vermutung nähren, Insider hätten die Substanz des Unternehmens ausgehöhlt. In der Tat hat JinkoSolar auch mit Produktionsüberschüssen die Solarkraftwerksfirma Jinko Power aufgebaut. Die wurde 2016 an den Firmengründer und Verwaltungsratschef Xiande Li für 455 Millionen Dollar verkauft. Einen Monat später war sie in einer Transaktion 300 Millionen Dollar mehr wert, so die Analysten. In der Folge wurde Jinko Power weiter von JinkoSolar unterstützt. Nun geht das Unternehmen mit einer Milliardenbewertung an die Börse. Daran verdient aber nur der Firmengründer. Die Analysten meinen zudem, dass ein Bruder des Gründers einen wichtigen Lieferanten kontrolliere, dass die Erlöse in Australien aufgehübscht worden seien und dass eine ehemalige Tochter in Südafrika an eine Firma verkauft worden sei, deren Adresse gar nicht existiere. JinkoSolar bestreitet die Vorwürfe. Was nicht bestritten werden kann, ist, dass das Unternehmen mehr Geld verbraucht, als es einnimmt. Und das ist mit einer Eigenkapitalquote von nur 19 Prozent an sich schon keine komfortable Konstellation.