Der Traditionskonzern konsolidierte
Joyou seit 2011. Das heißt: Grohe
muss auch alle Geschäftsvorfälle überwachen.
Grohe wiederum gehört seit 2013
zum Baustoffriesen Lixil. Auch die Japaner
haben die Zahlen der Chinesen unter die Lupe genommen - immerhin haben sie ja
ein Übernahmeangebot abgegeben. Deshalb
schlug die Meldung, dass Joyou seine
Zahlen frisiert haben soll, wie eine Bombe
ein. In einer Mitteilung heißt es: Eine laufende
Sonderprüfung habe ergeben, dass
es wesentliche Abweichungen bei der
Höhe des Umsatzes, der Verbindlichkeiten
und der verfügbaren Barmittel gebe. Die
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sei
zu positiv dargestellt worden. Kein Wunder,
dass die Aktie daraufhin rund zwei
Drittel des Werts einbüßte.
Der Kapitalmarkt
hatte eigentlich mit einem weiteren
Angebot von Lixil gerechnet, weshalb der
Joyou-Kurs gestiegen war. Erst Ende 2014
hatten die Firmengründer von Joyou ihre
restlichen Anteilscheine an Lixil verkauft.
Sollte sich der Betrug nun bewahrheiten,
haben sowohl die Firmengründer von
Joyou als auch die Manager von Grohe und
die Beteiligungsfirma TPG, die Grohe an
Lixil verkaufte, möglicherweise eine strafbare
Handlung begannen. Damit könnte
sich für deutsche Anleger ein Schadensersatzanspruch
ergeben.
LA