Fondsmanager



Luis Carrillo und Sophie Bosch de Hood managen von New York aus den JPM Latin America Equity Fund. Zudem sind sie für den JPM Brazil Equity Fund verantwortlich. Carrillo kam im Jahr 1998 zu JP Morgan Asset Mana-ge-ment, Bosch de Hood im Jahr 1999. Beide Fondsmanager besitzen einen Abschluss der renommierten Wharton School an der University of Pennsylvania.

Anlagestrategie



"Unser Ansatz ist zu 100 Prozent bottom-up-getrieben", sagt Carrillo. "Wir bevorzugen Geschäftsmodelle von hoher Qualität, die schneller als der Markt wachsen und in der Lage sind, mit ihren eigenen Cashflows in ihr Wachstumsmodell weiter zu investieren." Die beiden Fondsmanager haben zudem einen hohen Anspruch an die Corporate Governance der Unternehmen. Auch aus diesem Grund sehen sie Rohstoff- und Energieunternehmen skeptisch. "Bei zahlreichen Unternehmen in diesem Sektor ist der Staatseinfluss immer noch erheblich und meistens nicht zum Vorteil der Minderheitsaktionäre", erklärt Carrillo.

Portfolio



In Brasilien halten Carrillo und Bosch de Hood 45 Prozent ihrer Aktien, in Mexiko 41 Prozent. Zudem investieren sie in Titel aus Peru (5 %), Chile (4 %) und Panama (2 %). Bei den Sektoren dominieren Finanz- (36 %) und Industriewerte (22 %) sowie nicht zyklische (17 %) und zyklische Konsumgüter (7 %). Die größten Einzelwerte sind der brasilianische Finanzwert Itau Unibanco (6 %), der brasilianische Bierbrauer AmBev (6 %), der mexikanische Getränkehersteller FEMSA (6 %) sowie die Finanzwerte Credicorp (4 %) aus Peru und Gentera (3 %) aus Mexiko. Zudem halten sie vergleichsweise viele Nebenwerte.

Marktausblick



"Brasilien hebt ab", schrieb "The Economist" im Jahr 2009. Diese Euphorie ist längst verflogen. Brasilien steckt mittlerweile in der Rezession. Und besser wird es zunächst nicht. "Die brasilianische Wirtschaft wird voraussichtlich auch 2016 schrumpfen, bevor es eine Wende zum Besseren gibt", sagt Carrillo. An der Börse in São Paulo fallen die Kurse bereits seit fünf Jahren. Preiswert seien die Aktien dort aber nicht, meint er. So seien Aktien mit stabilen Gewinnen relativ teuer und bei zyklischen Titeln gäbe es noch keine Ausverkaufspreise. Besser sei die Lage in Mexiko. Dort seien die Aktien zwar teurer, aber auch attraktiver, so Carrillo. Gute Chancen in Lateinamerika erkennt er langfristig beim Konsum. "Trotz der aktuellen wirtschaftlichen Schwächephase profitieren die Konsumunternehmen von den langfristig positiven Trends in der demografischen Entwicklung und den steigenden Einkommen", erklärt Carrillo. Zudem gefallen ihm ausgewählte exportorientierte Industriewerte. "Sie profitieren von günstigen Arbeitskosten und den schwächeren Währungen", begründet er. Zudem habe sich ihre Produktivität aufgrund von Investitionen verbessert.

Rendite-Risiko-Profil



Der JPM-Fonds zählte in den vergangenen drei, fünf und zehn Jahren zu den besten Lateinamerika-Fonds. €uro fondsxpress bewertet ihn für sein Rendite-Risiko-Profil in den vergangenen vier Jahren mit FondsNote 2. Dennoch zog die Lateinamerika-Baisse der vergangenen fünf Jahre den JPM Latin America Equity Fund mit nach unten.

Fazit



Kurzfristig kein Kauf. Auf lange Sicht aber attraktiv, wenn Lateinamerika ökonomisch die Kurve kriegt.