Einheimische sammeln sie auf, und so werden sie zum Katzenkaffee Kopi Luwak verarbeitet. Liebhaber bezahlen 30 Euro und mehr für 100 Gramm geröstete Bohnen.
Von diesen Preisen können die gemeinen Kaffeebauern nur träumen. Denn auch in der absoluten Hochpreisphase 2011 brachte ein britisches Pfund (453Gramm) Rohkaffee gerade einmal drei US-Dollar. Ein Niveau, das seitdem auch nie wieder erreicht wurde. Im Gegenteil. Seit 2014 hat sich der Preis mehr als halbiert. Das brasilianische Landwirtschaftsministerium teilte kürzlich mit, dass die Kaffeebauern auf dem aktuellen Niveau sogar Verluste einfahren.

Rekordernte drückt den Preis



In der abgelaufenen Saison 2017/18 stimmte einfach alles. Ein später Frost fiel aus, die Niederschlagsmenge war genau richtig und die Kaffeepflanzen blühten um die Wette. Brasilien, das für mehr als ein Drittel der weltweiten Kaffeeproduktion steht, fuhr eine Rekordernte ein. Doch das hohe Angebot hat den Preis stark gedrückt, zuletzt sogar unter die Produktionskosten. Dazu kam der Verfall der brasilianischen Währung. Der schwache Real hat die Farmer ermutigt, auch die letzten Bohnen aus den Lagerhallen auf dem Weltmarkt anzubieten. Klar ist, dass bei diesen Erlösen Investitionen nicht mehr möglich sind.

In der laufenden Saison könnten die brasilianischen Kaffeepflanzen selbst zumindest für eine Erholung beim Preis sorgen. Die mehrjährigen Kaffeesträucher folgen einem bestimmten Wachstumszyklus. Nach einem außergewöhnlichen Erntejahr steckt die Pflanze in der Regel all ihre Kraft in die Bildung von neuem Holz. Der Ertrag wird geringer, weil schlicht weniger Kaffeekirschen wachsen.
Rohstoffexperten erwarten für die Saison 2018/19 weltweit einen Rückgang der Produktion auf 166,9 Millionen Säcke. Die globale Nachfrage wächst jährlich zwischen zwei und 2,5 Prozent.

Der erwarteten Erntemenge steht eine geschätzte Nachfrage von 168,1 Millionen Kaffeesäcken gegenüber. Das wäre ein Defizit von 1,3 Millionen Säcken. Um zumindest auf das Niveau der Produktionskosten zu kommen, müsste der Preis auf mindestens 1,20 US-Dollar steigen. Anleger können gehebelt an einer Preiserholung mitverdienen. Das Risiko: Fällt der Preis unter die Knock­out­Schwelle, erhalten Anleger nur einen kleinen Restwert zurück.