Entscheidend sei, ob und wann die EU-Kommission grünes Licht für die Rettung der Landesbank gebe. Dann müssten auch die Landesparlamente in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt ernst noch zustimmen und den neuen Staatsvertrag absegnen. Die NordLB und Mehrheitsaktionär Niedersachsen erklärten, die Kapitalisierung dürfte im dritten Quartal - also bis Ende September - umgesetzt sein.

Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) hatte im Frühsommer mitgeteilt, die Finanzspritze sollte zum 30. August abgeschlossen sein. Die Aufsicht dringt darauf, dass die derzeit unterkapitalisierte Bank möglichst schnell wieder eine höhere Kernkapitalquote von 14 Prozent erhält. Alles steht und fällt jedoch mit der EU-Kommission, die derzeit das Konzept für den Umbau und das künftige Geschäftsmodell der NordLB prüft. Bank-Chef Thomas Bürkle hatte jüngst betont, man sei im engen Austausch mit der Brüsseler Behörde: "Diese Gespräche verlaufen insgesamt sehr konstruktiv." Zuletzt hatten sich die NordLB-Eigentümer über die künftige Gewinnausschüttung geeinigt und einen wichtigen Streitpunkt ausgeräumt.

Die Bank musste wegen Milliarden-Verlusten durch faule Schiffskredite vor dem Aus bewahrt werden und bekommt 3,6 Milliarden Euro von alten und neuen Eigentümern. Niedersachsen und Sachsen-Anhalt schießen 1,7 Milliarden Euro zu, das Sparkassen-Lager gut 1,1 Milliarden Euro. Zudem stellt Niedersachsen Abschirmungen für Kredite bereit, die das Kapital der Bank um 800 Millionen Euro entlasten.

rtr