Die Verbraucherpreise erhöhten sich in dieser Zeit mit 0,8 Prozent nur etwa halb so stark wie im Schnitt der vergangenen fünf Jahre. Das wurde durch steigende Löhne mehr als wettgemacht: Diese legten mit 2,6 Prozent gut dreimal so stark zu. Dadurch blieb den Beschäftigten nach Abzug der Inflation deutlich mehr Geld in den Taschen.

Auch für das Gesamtjahr 2014 zeichnet sich ein deutlicher Reallohnzuwachs ab. Die Löhne legten in den ersten neun Monaten um durchschnittlich 2,7 Prozent zu und damit fast dreimal so stark wie die Verbraucherpreise mit 1,0 Prozent. Wegen stark fallender Ölpreise ist die Inflation am Jahresende noch weiter gesunken und lag zuletzt bei nur noch 0,6 Prozent.

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GEWERKSCHAFTEN WOLLEN KRÄFTIGES LOHNPLUS

Die Bundesregierung geht davon aus, dass die Löhne im kommenden Jahr erneut kräftig steigen werden. Deutschlands mitgliederstärkste Gewerkschaft IG Metall fordert für die 3,7 Millionen Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie ein Plus von 5,5 Prozent höheren Löhnen. Die Gewerkschaften für die rund drei Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder wollen ebenfalls 5,5 Prozent mehr herausholen.

Die Teuerung dürfte zugleich niedrig bleiben. "Die Inflationsrate könnte in den nächsten Monaten sogar unter Null sinken", erwartet Bundesbankpräsident Jens Weidmann. Die erneuten Kaufkraftgewinne kurbeln den Konsum an: Die GfK-Forscher ermittelten für Januar die beste Kauflaune der Deutschen seit acht Jahren.

Ein vollzeitbeschäftigter Arbeitnehmer verdiente im dritten Quartal ohne Sonderzahlungen durchschnittlich 3541 Euro brutto im Monat. Die Unterschiede sind allerdings groß. Die höchsten Verdienste erhielten die Vollzeitbeschäftigten bei Banken und Versicherungen (4723 Euro), im Bereich Information und Kommunikation (4675 Euro) sowie in der Energieversorgung (4601 Euro). Am wenigsten bekamen die Beschäftigten im Gastgewerbe mit 2119 Euro.

Reuters