Knorr-Bremse-Chef Jan Mrosik sprach von einem anspruchsvollen Umfeld und nannte dabei die Probleme in der Lieferkette sowie Projektverschiebungen im Zuggeschäft. Dennoch liege das Unternehmen in der Summe bislang deutlich über dem Vorjahresniveau. "Die Nachfrage ist in unseren Märkten weiterhin stark und intakt."

An der Börse kam das nicht gut an: Die Aktien gaben in der Spitze 7,3 Prozent nach und waren Schlusslicht im MDax. Die Experten von JPMorgan schrieben, die eingegrenzte Prognose lasse auf eine schwache Gewinnmarge im vierten Quartal schließen. Für die ersten neun Monate hatte Knorr Bremse noch einen Wert von 14,2 Prozent gemeldet.

Beim Umsatz erwartet Knorr Bremse nun für das Gesamtjahr 6,6 bis 6,8 Milliarden Euro und grenzt seine bisherige Spanne von 6,5 bis 6,9 Milliarden Euro etwas ein. 2020 lagen die Erlöse bei knapp 6,2 Milliarden Euro. Für kommendes Jahr seien Zuwächse in Sicht: Der Umsatz dürfte leicht bis stabil zulegen, die Gewinnmarge leicht. Dabei geht das Unternehmen von einer anhaltend langsamen Erholung des Zuggeschäfts, Spannungen in der Lieferkette und einer steigenden Inflation aus.

ZUGGESCHÄFT LEIDET IMMER NOCH UNTER CORONA


Vor allem das Zuggeschäft bekommt immer noch die Corona-Pandemie zu spüren: Der Auftragseingang sank hier in den ersten neun Monaten um 8,4 Prozent, weil Projekte insbesondere in Asien verschoben wurden. Auch das Wartungsgeschäft läuft etwas schwächer: Weil in der Pandemie Züge seltener fuhren, müssen sie weniger gewartet werden. Anders sah es im Nutzfahrzeug-Geschäft aus, wo Knorr Bremse von der weltweit stark gestiegenen Nachfrage profitierte. Allerdings schlug die weltweite Halbleiterknappheit insbesondere im dritten Quartal zu Buche, weil viele Fahrzeughersteller ihre Produktion drosselten und deswegen auch andere Zulieferteile nicht abriefen.

In den ersten neun Monaten steigerte Knorr Bremse die Erlöse um gut neun Prozent auf gut fünf Milliarden Euro. Der Betriebsgewinn (EBIT) verbesserte sich um fast ein Fünftel auf 708,5 Millionen Euro. In den Büchern stehen inzwischen Aufträge im Volumen von etwa fünf Milliarden Euro.

rtr