Ein Krieg in Europa: Was sich viele nicht vorstellen konnten, ist eingetreten. Der russische Präsident Wladimir Putin hat seine Truppen in die Ukraine einmarschieren lassen. Auch die Hauptstadt Kiew steht unter Beschuss. Abgesehen von dem Leid für die Menschen in der Ukraine sind auch die wirtschaftlichen Folgen frappierend. Die Nervosität an den Börsen ist groß. Vergangene Woche tauchte der deutsche Leitindex DAX unter die Marke von 14 000 Punkten ab, erholte sich dann jedoch wieder etwas von den Tiefständen.

Trotz bereits starker Abverkäufe rechnet die Landesbank Baden Württemberg (LBBW) damit, dass der Boden noch nicht erreicht ist. Mittelfristig erwartet sie jedoch eine Erholungsbewegung. Der Grund für die Unsicherheit ist plausibel: Eng ist die russische Wirtschaft mit der deutschen verknüpft: Im vergangenen Jahr wurden laut Statistischem Bundesamt Waren im Wert von knapp 60 Milliarden Euro zwischen den beiden Staaten gehandelt. Im Vergleich zum Vorjahr entsprach dies einem Plus von 34 Prozent. Mit Abstand wichtigster Bereich ist der Energiesektor: Alleine importiertes Erdöl und Erdgas machten rund 20 Milliarden Euro aus. Zwar lagen die Ausfuhren im Jahr 2020 mit 23 Milliarden Euro lediglich bei rund zwei Prozent des Gesamtvolumens. Doch sind nach Angaben der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer aktuell rund 3650 deutsche Firmen in Russland aktiv.

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Weitere Themen im Heft:

  • Was Volkswagen wirklich wert ist: Die Verbindungen zwischen Porsche und Volkswagen (VW) kennt Hans Dieter Pötsch wie kein Zweiter. Er war VW-Finanzvorstand beim Übernahmeversuch durch Porsche und später für die Eingliederung des Sportwagengeschäfts mitverantwortlich. Bei der Porsche Automobil Holding gehört der Österreicher seit 2009 dem Vorstand an, seit 2015 als Vorsitzender. Gleichzeitig nimmt er heute das Amt des Aufsichtsratsvorsitzenden von VW wahr und ist dort auch in die Börsenpläne involviert. Der Manager sitzt quasi auf beiden Sieten eines möglichen Deals. (S. 26)
  • Ein guter Lauf: Für Aktionäre des bayerischen Rückversicherers Munich Re gab es zuletzt gleich mehrere gute Nachrichten: Der Konzern hat seine eigene Gewinnprognose für 2021 übertroffen, die Geschäfte laufen rund und die Anteilseigner sollen vom Erfolg etwas abhaben. (S. 28)
  • Komplexität senken: Bei Hochtief bemängeln Investoren auch in der Verbindung mit dem Mehrheitsaktionär ACS aus Spanien die hohe Komplexität. Nun vereinfacht der deutsche Konzern die eigene Struktur. (S. 29)
  • Der Gegenwind wird stärker:Auf den ersten Blick sieht das Zahlenwerk von BASF gut aus. Nach einem Vorjahresverlust, verursacht durch hohe Corona-Abschreibungen, verdiente der weltgrößte Chemiekonzern sechs Euro pro Aktie. Die Dividende wird um zehn Cent auf 3,40 Euro angehoben. Allerdings enden damit die Nettigkeiten. (S. 30)
  • Weiter in Mode:Starkes Wachstum kennzeichnete das Gesamtjahr 2021 von Zalando. Der Umsatz legte um knapp 30 Prozent auf ein Rekordniveau von 10,4 Milliarden Euro zu. Dabei spielte eine Rolle, dass im vergangenen Jahr sechs neue Märkte, darunter Kroatien und Estland, dazukamen. (S. 32)


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