Mit einem Kursplus von 288 Prozent ist Renk bislang der große Gewinner an der deutschen Börse im Jahr 2025. Analysten sind noch optimistischer.
Die Aktie des Rüstungskonzerns Renk erlebt 2025 eine beeindruckende Rallye und führt mit einem Kursplus von 288 Prozent die Liste der besten deutschen Werte an – sogar noch vor Rheinmetall.
Der Hersteller von Panzergetrieben und militärischer Antriebstechnik profitiert von einer Kombination aus starkem Rüstungsgeschäft, positiven Analystenbewertungen und Spekulationen um eine strategische Neuausrichtung. Fast scheint es, als würden die guten Nachrichten nicht abreißen.
JPMorgan mit Kursziel von 90 Euro
Heute etwa hob die US-Investmentbank JPMorgan ihr Kursziel für Renk von 87,5 auf 90 Euro an und bekräftigte die Einstufung „Overweight“. JPMorgan-Analyst David H. Perry bezeichnete Renk weiterhin als „Top Pick“ im Verteidigungssektor. Trotz des Rückgangs des Aktienkurses seit dem Rekordhoch im Juni bleibt Perry optimistisch.
Die Korrektur sei lediglich auf eine Sektorrotation zurückzuführen: Anleger verlagerten Gelder von kurzzyklischen Waffensystemen hin zu langzyklischen Elektronik- und Luftabwehrprogrammen. Vielmehr sieht Perry in Deutschland den Beginn eines umfangreichen Aufrüstungsprogramms für neue Panzerfahrzeuge, von dem Renk in den nächsten fünf Jahren massiv profitieren werde.
Abspaltungsfantasie befeuert den Kurs
Ein weiterer Treiber der Rallye sind die Spekulationen über eine mögliche Abspaltung des zivilen Geschäfts von Renk. Am Mittwoch schnellte die Aktie im MDax in der Spitze um 5 Prozent auf 73 Euro und damit den höchsten Stand seit einem Monat nach oben. Laut Bloomberg prüft Renk strategische Optionen für sein ziviles Industriegeschäft, das 27 Prozent des Umsatzes ausmacht. Dazu gehören ein teilweiser oder vollständiger Verkauf von Einheiten, insbesondere der Sparte Gleitlager (Slide Bearings), die in Wind- und Wasserturbinen, Generatoren oder Pumpen zum Einsatz kommen.
Analystin Chloe Lemarie von Jefferies kommentierte, dass jeder Schritt zur Fokussierung auf das Verteidigungsgeschäft und die Sparte Vehicle Mobility Solutions (VMS) positiv aufgenommen werde. VMS, das Getriebe für militärische und zivile Fahrzeuge produziert, gilt als Kerngeschäft mit hohem Wachstumspotenzial. Die Investmentbank Oddo BHF schätzt den Unternehmenswert der Gleitlager-Sparte auf rund 300 Millionen Euro und sieht Übernahmekandidaten wie Schaeffler oder die schwedische SKF. Aufgrund der hohen Profitabilität könnte Renk eine „hübsche Prämie“ für diese Einheit verlangen.
Rüstungsrallye ungebrochen
Keine Frage: Renk profitiert wie kaum ein anderes deutsches Unternehmen von der geopolitischen Zeitenwende. Die Kombination aus steigender Nachfrage, klarer strategischer Ausrichtung und potenziellen Portfolioveränderungen macht den MDAX-Titel zu einer der spannendsten Aktienstories des nächsten Jahre.
Die Analysten sind sich einig: Die Rallye scheint noch nicht zu Ende zu sein. Allein zum Kursziel von JPMorgan besäße die Renk-Aktie ein weiteres Aufwärtspotenzial von 25 Prozent. Und ist die 90 Euro-Marke einmal einmal erreicht, schielen nicht wenige Anleger umgehend auf den psychologisch markanten Meilenstein von 100 Euro...
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