Der DAX-Konzern zeigte sich im abgelaufenen Geschäftsjahr vor allem dank einer hohen Nachfrage aus der Gesundheits- und Elektronikindustrie zunehmend optimistisch. So hatte Linde die Prognose für den Jahresgewinn von 2021 insgesamt dreimal erhöht.

Die endgültigen Zahlen für 2021 lassen sich sehen: Der Umsatz kletterte 2021 im Jahresvergleich um 13 Prozent auf 30,8 US-Milliarden Dollar. Analysten hatten hier mit nur 30 Milliarden gerechnet. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von rund 3,8 Milliarden Dollar nach 2,5 Milliarden Dollar im Vorjahr.

2021 erwirtschaftete Linde einen bereinigten Gewinn je Aktie von 10,69 Dollar nach 8,23 Dollar im Vorjahr. Auch das lag leicht über den Erwartungen der Experten. Im bereinigten Gewinn sind unter anderem Kosten für den Zusammenschluss nicht enthalten.

Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn je Aktie soll 2022 auf 11,55 bis 11,85 US-Dollar zulegen, wie das im DAX notierte Unternehmen am Donnerstag in Guildford bei London mitteilte. In den ersten drei Monaten 2022 sollen 2,70 bis 2,80 Dollar zu Buche stehen. "Die wirtschaftlichen Aussichten bleiben unsicher. Aber ich habe Zuversicht in unsere Fähigkeit, das Ergebnis je Aktie dank unseres führenden Versorgungsnetzes und unseres Projektbestandes um zweistellige Prozentsätze zu steigern", so Linde-Chef Steve Angel, der die Führung des aus der Münchner Linde AG und der US-amerikanischen Praxair entstandenen Konzerns zum 1. März an Sanjiv Lamba abgibt.

Unsere Einschätzung zur Linde-Aktie


Nach den Zahlen notiert die Linde-Aktie mit mehr als drei Prozent deutlich in Plus bei gut 272 Euro. Seit dem Anfang des Jahres erreichten Rekordhoch bei 309,35 Euro, hatte der Kurs deutlich verloren. Die Geschäftszahlen bringen jetzt wohl neuen Schwung.

Am Markt seien die Anleger "mit Vorsicht in die Quartalszahlen gegangen", sagte ein Händler. Sorgen hätten vor allem die hohen Energiepreise geschürt. Die Unsicherheit sei groß gewesen, ob diese an die Kunden weitergereicht werden können. Nun mache sich etwas Erleichterung breit.

Im Zuge des Corona-Crashs hatte die Linde-Aktie bis Mitte März 2020 kräftig Federn gelassen. Innerhalb weniger Wochen knickte der Kurs um mehr als ein Drittel auf rund 130 Euro ein. Doch der Einbruch ist längst Geschichte. Nachdem sich vor allem die Industrieunternehmen schneller als erwartet von den Folgen der Pandemie erholt haben, legte der Linde-Kurs mit kleinen Rückschlägen kräftig zu und kletterte jüngst von einem Rekordhoch zum nächsten.

Linde hat derzeit einen Börsenwert von rund 132 Milliarden Euro und liefert sich dabei mit dem Softwarekonzern SAP ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Spitze im Dax. SAP hatte die Nase mit einer Marktkapitalisierung von 136 Milliarden Euro zuletzt vorn. Der französische Konkurrent Air Liquide kommt derzeit nur auf einen Börsenwert von knapp 78 Milliarden Euro.

Wir empfehlen die Linde-Aktie zum Kauf.

ak/dpa-AFX/rtr