16.20 Uhr - In Porta Westfalica in Nordrhein-Westfalen haben Unbekannte nach Angaben der Polizei Bielefeld einen Brandanschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft verübt. Ein Brandsatz sei in der Nacht zum Dienstag an die Außenmauer geworfen worden. Es sei geringer Sachschaden durch Rußspuren entstanden. Von den Bewohnern sei niemand zu Schaden gekommen. Der Staatsschutz ermittelt.

16.09 Uhr - Ungarn lehnt nach Inkrafttreten der Gesetzesverschärfungen zur Eindämmung des Flüchtlingsstroms 16 Asylanträge im Schnellverfahren ab. Weitere 32 Asylverfahren seien noch in Bearbeitung, erklärt der Sicherheitsberater der Regierung, Gyorgy Bakondi. Seinen Angaben nach wurden 174 Menschen beim Grenzübertritt festgenommen. Sie würden vor Gericht gestellt. Seit Mitternacht gelten die neuen Gesetze.

15.55 Uhr - Die Schweiz hat sich bereiterklärt, Flüchtlinge in einer Größenordnung aufzunehmen, die im Einklang mit dem Quoten-Vorschlag von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker steht. Das sagte Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga.

15.47 Uhr - Deutschland und anderen EU-Staaten sollten nach Einschätzung der Ratingsagentur Standard & Poor's durch die Aufnahme von Flüchtlingen aus Syrien und aus anderen Ländern nur "einigermaßen bescheidene" Kosten entstehen. Daher dürften sich daraus auch keine unmittelbaren Folgen für die Einschätzung der Kreditwürdigkeit dieser Staaten ergeben.

15.36 Uhr - Ein Sprecher des UN-Flüchtlingshilfswerks bezeichnet die neuen ungarischen Grenzgesetze als zum Teil "wirklich alarmierend". Als Beispiele nennt er die Rücksendung von Flüchtlingen nach Serbien, die Strafverfolgung von Asylsuchenden bei illegalem Grenzübertritt und die Entscheidung in Asylverfahren binnen weniger Stunden.

15.32 Uhr - Nach Angaben der Bundespolizei sind am Montag 3800 Flüchtlinge in Deutschland angekommen. Die Polizei korrigiert damit eigene frühere Angaben, nach denen gut 4500 Flüchtlinge allein mit der Bahn in Deutschland ankamen.

15.16 Uhr - EU-Ratspräsident Donald Tusk hat mehreren EU-Vertretern zufolge noch nicht über die Einberufung eines Sondergipfels zum Flüchtlingsthema entschieden. Er berate sich noch mit anderen Staats- und Regierungschefs der EU.

15.00 Uhr - Rund 6000 Flüchtlinge haben nach Angaben der Polizei seit Mitternacht die ungarisch-österreichische Grenze in Nickelsdorf überquert. Die Flüchtlinge werden in Notunterkünfte gebracht.

14.45 Uhr - In Salzburg haben nach Polizeiangaben rund 500 Flüchtlinge den Bahnhof verlassen, um zu Fuß oder mit Taxis weiter Richtung Bayern zu kommen. Am Bahnhof selbst befinden sich derzeit rund 600 bis 700 Flüchtlinge.

14.39 Uhr - Asylsuchende haben nach Angaben von Bundeskanzlerin Angela Merkel kein Recht, sich ein bestimmtes Land als Zufluchtsort auszusuchen. "Was wir nicht haben in der Europäischen Union ist das Wahlrecht, in welchem Land man gerne sein möchte", betont sie. Eine Mehrheit der Flüchtlinge will in Deutschland Asyl beantragen.

14.39 Uhr - Die Zahl der ankommenden Flüchtlinge nach München nimmt deutlich ab. Am Montag seien es am Hauptbahnhof 765 gewesen, am Dienstag bisher 865, sagt ein Polizeisprecher. Die Menschen kämen aus den Grenzregionen zu Österreich und seien bereits von der Bundespolizei registriert worden.

14.32 Uhr - Bundeskanzlerin Angela Merkel lehnt Drohungen etwa mit Kürzungen von EU-Mitteln für Staaten ab, die sich weigern, eine bestimmte Quote von Flüchtlingen aufzunehmen. "Drohungen sind nicht der richtige Weg", sagt Merkel zu entsprechenden Vorschlägen. Damit könne kaum etwas erreicht werden.

14.24 Uhr - Österreichs Kanzler Werner Faymann pocht bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundeskanzlerin Angela Merkel auf eine gemeinsame europäische Lösung der Flüchtlingspolitik. Das Problem kann nur gesamteuropäisch gelöst werden, sagt auch Merkel.

14.20 Uhr - Bundeskanzlerin Angela Merkel und Österreichs Kanzler Werner Faymann beantragen einen Sondergipfel der EU zur Flüchtlingskrise in der kommenden Woche. Dabei soll auch über Hilfen für die Herkunftsländer der Flüchtlinge gesprochen werden, kündigt Merkel an.

13.59 Uhr - Ungarn bereitet den Bau eines Zauns entlang der rumänischen Grenze vor, falls eine Veränderung der Flüchtlingsrouten dies erforderlich machen sollte. Dies erklärt der ungarische Außenminister Peter Szijjarto.

13.38 Uhr - Die Slowakei fordert einen EU-Krisengipfel zum Umgang mit der Flüchtlingskrise. Die schlechteste Entscheidung wäre, eine Entscheidung auf Ministerebene anzustreben, sagt Ministerpräsident Robert Fico.

13.29 Uhr - Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico will verpflichtende Quoten zur Aufnahme von Flüchtlingen nach eigenen Worten niemals akzeptieren. Auch er weist die Drohung finanzieller Konsequenzen zurück. Nie zuvor in der Geschichte der EU sei ein Land für eine abweichende Meinung bestraft worden.

13.19 Uhr - Die tschechische Regierung hat deutsche Drohungen mit einer Kürzung der EU-Hilfen für Staaten, die zu wenige Flüchtlinge aufnehmen, als leer bezeichnet. Solche Drohungen hätten keine rechtliche Basis und schadeten allen.

13.11 Uhr - Die serbische Regierung fordert Ungarn auf, seine Grenze wieder für Migranten zu öffnen. "Wir reden mit den Ungarn. Sie werden die Grenze öffnen müssen", sagt der zuständige serbische Minister Aleksandar Vulin.

12.51 Uhr - Türkische Sicherheitskräfte haben nahe der Stadt Edirne Hunderte Menschen gestoppt, die zu Fuß zur Grenze mit Griechenland unterwegs waren. Bei den meisten handelt es sich um Syrer. Die türkische Gendarmerie errichtete Barrikaden an einer Straße etwa 30 Kilometer von der Grenze entfernt. Einige Menschen wichen daraufhin in die Hügel in der Umgebung aus, um zur Grenze zu gelangen.

12.46 Uhr - Hunderte Migranten drängen von der serbischen Seite gegen die Absperrung, die die ungarische Polizei bei Horgos über die größte Autobahn in das Nachbarland errichtet hat. Die Menschen schlagen gegen das Metallgitter und rufen "Öffnet die Grenze, öffnet die Grenze!", berichtet ein Reuters-Reporter. Die Polizei steht auf der anderen Seite.

12.36 Uhr - Die EU-Kommission hat sich für ein weiteres Treffen der EU-Innenminister noch vor dem regulären Termin am 08. Oktober ausgesprochen. Die Entscheidung darüber liege aber bei der luxemburgischen EU-Ratspräsidentschaft, sagt eine Sprecherin der Brüsseler Behörde. Gleiches gilt nach Angaben der EU-Kommission für die mögliche Einberufung eines EU-Sondergipfels durch EU-Ratspräsident Donald Tusk.

12.11 Uhr - Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International zeigt sich enttäuscht über das Treffen der EU-Innenminister. "Das weitere Herauszögern einer effektiven Lösung wird die humanitäre Notlage an den EU-Außengrenzen weiter dramatisch verschärfen. Die dortigen Staaten werden mit der Bewältigung der Krise alleingelassen. Das geht zulasten der Flüchtlinge", erklärt Amnesty-Vertreterin Andrea Berg.

12.03 Uhr - Die Österreichische Bundesbahnen (ÖBB) raten Reisenden bis auf weiteres von Fahrten nach Deutschland ab. Durch die Grenzkontrollen der deutschen Behörden kommt es im Zugverkehr zu Verspätungen von mehreren Stunden. Da es dadurch zu einem Rückstau kommen könnte, seien auch Zugausfälle möglich. Sonderzüge werden nicht eingesetzt, da diese laut ÖBB von Deutschland nicht übernommen werden.

11.44 Uhr - Im August sind nach Angaben der EU-Grenzschutzagentur Frontex 156.000 Migranten und Flüchtlingen in die Europäische Union eingereist, so viele Menschen wie nie zuvor. Bisher sind in diesem Jahr über eine halbe Million Migranten in die EU gekommen. Im gesamten Vorjahr waren es 280.000.

11.32 Uhr - Ungarn hat für zwei südliche Verwaltungsbezirke den Krisenfall ausgerufen. Ein Regierungssprecher begründet den Schritt mit dem anhaltenden Zustrom von Flüchtlingen in das Land.

11.27 Uhr - Laut UN-Flüchtlingshilfswerk sind am Dienstag schon 5500 Flüchtlinge von Ungarn aus nach Österreich gelangt. "Wir erwarten wieder hohe Zahlen von Flüchtlingen, die am heutigen Tag nach Österreich kommen", sagt eine UNHCR-Sprecherin in Genf. Am Vortag verzeichnete die Organisation einen Rekord-Zustrom von 20.000 Menschen nach Österreich.

11.14 Uhr - Die Zahl der syrischen Bürgerkriegsflüchtlinge in der Türkei ist auf fast zwei Millionen angestiegen. Seit Juni seien mehr als 200.000 Syrer in der Türkei angekommen, sagt eine Sprecherin des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR in Genf. In den drei Monaten zuvor seien es lediglich 14.000 gewesen.

10.55 Uhr - In der Flüchtlingskrise ist nach den Worten von Vizekanzler Sigmar Gabriel dringend "eine neue Initiative für Syrien" notwendig. Die Iran-Verhandlungen hätten gezeigt, dass es gelingen könne, einen Konflikt friedlich zu lösen, wenn die USA und Russland an einen Tisch kämen. Der Konflikt müsse wenigstens zu einem Waffenstillstand gebracht werden. Europa müsse Jordanien und den Libanon mit 1,5 Milliarden Euro bei der Flüchtlingsunterbringung unterstützen. Den gleichen Betrag müssten auch die USA und die Golfregion bereitstellen.

10.51 Uhr - In den vergangenen Tagen sind nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) wahrscheinlich 72 Flüchtlinge bei dem Versuch ums Leben gekommen, von der Türkei über das Mittelmeer auf eine griechische Insel zu gelangen. Insgesamt sollen schätzungsweise schon 464.876 Flüchtlinge in diesem Jahr diesen Fluchtweg genutzt haben.

10.50 Uhr - Vizekanzler Sigmar Gabriel pocht in der Flüchtlingsfrage auf mehr Solidarität. "Europa hat sich gestern ein weiteres Mal blamiert", sagt der SPD-Chef in Berlin. Auch Deutschlands Möglichkeiten fänden irgendwann ein Ende. Die Bundesrepublik könne nicht "die Flüchtlingsprobleme der halben Welt lösen".

10.45 Uhr - SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann fordert mehr Unterstützung für die Kommunen in der Flüchtlingskrise. Die für nächstes Jahr eingeplanten Bundesmittel von drei Milliarden Euro für Länder und Kommunen seien nur "ein erstes Wort der Bundesregierung". Zudem helfe die Soforthilfe für dieses Jahr in Höhe von einer Milliarde Euro den Gemeinden nicht. "Hier müssen wir noch nachlegen", sagt er in Berlin.

10.43 Uhr - Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn will eine Quotenlösung zur Verteilung von Flüchtlingen in der EU auch gegen den Widerstand östlicher EU-Staaten durchsetzen. Er wolle beim nächsten Innenministertreffen am 8. Oktober eine solche Lösung von einer qualifizierten Mehrheit beschließen lassen, sagt der amtierende EU-Ratsvorsitzende dem rbb. "Wir haben wir haben eine qualifizierte Mehrheit, das zu tun, was von uns verlangt wird. Und das werden wir auch tun."

10.36 - Niedersachsens Regierungschef Stephan Weil (SPD) fordert die Bundesregierung auf, einen "Plan B" für die Bewältigung der Probleme durch den hohen Zustrom an Flüchtlingen vorzulegen. "Wir sind gut beraten, nicht allzu viele Hoffnungen auf Europa zu setzen", sagt er Spiegel Online. Die deutsche Regierung müsse die Fragen beantworten, wie sich Deutschland angesichts des Flüchtlingselends einerseits und der Verweigerungshaltung Europas andererseits verhalten werde.

10.30 Uhr - Die EU-Kommission plant aktuell keine Kürzungen von Strukturfonds gegenüber jenen EU-Staaten, die sich einer verbindlichen Verteilungsquote von Flüchtlingen widersetzen. Dies sei derzeit rechtlich nicht möglich und würde eine Änderung des mehrjährigen Finanzrahmens erfordern, teilt die Brüsseler Behörde auf Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters mit.

09.05 Uhr - Seit Mitternacht haben nach Polizeiangaben rund 1800 Flüchtlinge die ungarisch-österreichische Grenze in Nickelsdorf überquert. Für die kommenden Stunden rechnet die Polizei mit weiteren 1000 Menschen. Gestern erreichten insgesamt 15.700 Flüchtlinge die Grenze in Nickelsdorf, womit ein neuer Rekord erreicht wurde.

09.02 Uhr - Nach Inkrafttreten verschärfter Gesetze nimmt die ungarische Polizei neun syrische und sieben afghanische Flüchtlinge wegen illegalen Grenzübertritts an der serbischen Grenze fest. Dies teilt eine Polizeisprecherin mit.

08.54 Uhr - Nach Angaben der Bundespolizei kamen am Montag gut 4500 Flüchtlinge mit der Bahn nach Deutschland. Seit Anfang September waren es per Zug knapp 92.000, wie ein Polizeisprecher sagte.

08.25 Uhr - Bundesinnenminister Thomas De Maiziere sagt im ZDF mit Blick auf Nein-Sager-Länder in der EU zu einer Quotenverteilung: "Deswegen müssen wir, glaube ich, über Druckmittel reden". Er stellte sich hinter die Forderung von Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, solchen Ländern gegebenenfalls EU-Strukturhilfen zu kürzen.

08.10 Uhr - Auch wenn die EU sich noch nicht auf eine Flüchtlingsverteilung einigen konnte, sieht Bayerns Innenminister Joachim Herrmann Fortschritte im Umgang mit dem Zustrom von Menschen nach Europa. "Ich hoffe, dass jetzt im Oktober wirklich eine Lösung gefunden wird", sagt der CSU-Politiker im Deutschlandfunk.

07.37 Uhr - Ungarn hat am Montag 9380 Flüchtlinge beim Überschreiten der Grenze zu Serbien aufgegriffen. Dies teilt die Polizei auf ihrer Internetseite mit.

Reuters