€uro am Sonntag: Herr Bendele, trotz Corona-Pandemie läuft die Produktion an allen Standorten von LPKF bisher reibungslos. Was hören Sie von Ihren Kunden?

Götz Bendele:

Es gab bisher keine Stornierungen und sogar einige Anfragen, schneller zu liefern. Dennoch rechne ich mit einigen Verschiebungen geplanter Projekte. Einschränkungen wie in anderen Branchen sehen wir für unser Geschäft, auch bei den Zulieferfirmen und in der Lieferkette, bisher aber nicht. Wir haben frühzeitig Schutzmaßnahmen eingeleitet.

LPKF hat jüngst für das erste Quartal mit 18 bis 22 Millionen Euro Umsatz einen schwachen Start prognostiziert. Bleibt es dabei?

Ja. Der Grund sind saisonale Schwankungen. Das hat sich bei der zeitlichen Koordinierung einiger Großaufträge, etwa für die Solarindustrie, so abgezeichnet.

Im laufenden Jahr soll sich die eigene, vielversprechende LIDE-Technologie im Geschäft bemerkbar machen. Bei LIDE wird Glas via Laser so bearbeitet, dass der Rohstoff auf Chips in einigen Bereichen das Silizium ersetzt. Das Glas soll auch in faltbaren Handydisplays eingesetzt werden. Was wird LIDE für LPKF 2020 liefern?

2019 war es ein niedriger einstelliger Millionenbetrag, in diesem Jahr sollte es ein hoher einstelliger Millionenbetrag sein. Es gibt viele verschiedene Anwendungen, auch außerhalb von Chips und Displays.

In fünf Jahren soll der Umsatz von 140 auf über 360 Millionen Euro steigen. Bei der Vorsteuermarge, die sich 2019 mit 13,7 Prozent stark verbessert hat, sind 25 Prozent das Ziel. Ist die Grundlage dafür gelegt?

Ja. Wir haben das Potenzial der einzelnen Sparten umfassend analysiert, im Besonderen die Perspektiven von LIDE mit seinem breiten Spektrum von Anwendungen. Das wird auch von den Kunden erkannt. LIDE wird den wesentlichen Anteil des Wachstums liefern.