Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass Großaufträge in den Sparten Solar, Electronics und Welding (Kunststoffschweißen per Laser) möglicherweise ins nächste Geschäftsjahr verschoben werden könnten. Um in diesem Umfeld flexibel reagieren zu können und die Margen zu schützen, werde LPKF "in der zweiten Jahreshälfte weiter an der Kostenschraube drehen", sagt Vorstandschef Götz Bendele im Gespräch mit dieser Zeitung. So werden laut Finanzvorstand Christian Witt "auch Lagerbestände signifikant reduziert". Im ersten Quartal wurde hier ein Puffer von sechs Millionen Euro aufgebaut. "Die Lieferketten funktionieren auch ohne den Puffer gut", so Witt. Die Hälfte dieser Reserve ist bereits abgebaut. Bis Jahresende soll das Betriebskapital, das sogenannte "working capital", deutlich sinken. Der Bereich Welding, wo LPKF in der ersten Jahreshälfte 1,5 Millionen Euro Verlust geschrieben hatte, wird wegen der Auftragsverschiebungen voraussichtlich auch im Gesamtjahr Verluste schreiben: "In diesem Jahr hier in die schwarzen Zahlen zurückzukehren, ist schwierig", sagt Vorstand Witt. "Die Kurzarbeit, mit der Mitarbeiter flexibel von einer zur nächsten Woche disponiert werden können, wird bis Jahresende fortgesetzt", kündigt Bendele an. Mit 14 Millionen Euro Reserven und einer 2019 erarbeiteten Netto-Cash-Position sei LPKF "gut aufgestellt". Für 2020 werden trotz aller Unwägbarkeiten "schwarze Zahlen avisiert.

Ende der kommenden Woche wird entschieden, ob der blutbasierte Darmkrebstest von Epigenomics in den USA von der öffentlichen Krankenkasse bezahlt wird. Dennoch zog die Aktie bereits kräftig an. Grund: Jüngst zeigte eine weitere Studie, dass die Annahmerate für den Bluttest höher ist als für den bisher für die Vorsorgeuntersuchungen genutzten Stuhltest. Wir hatten bereits vor vier Wochen auf die Entscheidung hingewiesen. Unverändert setzen aber nur sehr risikobereite Anleger auf das Einmalereignis.