LVMH legt nun rund 15,8 Milliarden auf den Tisch, 425 Millionen weniger als ursprünglich vereinbart. Der Eigentümer von Marken wie Louis Vuitton, Moet & Chandon-Champagner und Bulgari-Schmuck und -Parfum zahlt 131,50 Dollar je Tiffany-Aktie statt 135 Dollar.

Der gesamten Luxusindustrie brechen in der Corona-Pandemie nach einem Jahrzehnt des Wachstums in ungeahntem Ausmaß die Erlöse weg. Zudem war die schon 2019 vereinbarte Übernahme auch wegen drohender US-Zölle ins Wanken geraten. LVMH wollte die Fusion abzublasen, Tiffany stemmte sich dagegen. Das 1837 in New York gegründete Unternehmen klagte, um den Zusammenschluss durchzusetzen. Auch LVMH zog vor Gericht. Nun wollen Tiffany und LVMH die laufenden Klagen zurückziehen.

"Wir sind sehr zufrieden, eine Einigung mit LVMH zu einem attraktiven Preis erzielt zu haben", sagte Tiffany-Verwaltungsratschef Roger Farah. Einige Analysten fragten sich, warum LVMH einen so heftigen Streit vom Zaun gebrochen hatte, nur um am Ende einen recht geringen Rabatt herauszuhandeln. Allerdings müssen die Franzosen nun keine hohen Anwaltskosten fürchten, die bei langwierigen Gerichtsprozessen angefallen wären. Die LVMH-Aktie legte am Donnerstag um 0,8 Prozent zu.

Ein Insider sagte, die jüngste Zuspitzung der Corona-Pandemie habe den Druck erhöht und die Konzerne zurück an den Verhandlungstisch bewegt. Durch die Übernahme kann LVMH seine relativ kleine Schmuck- und Uhrensparte, zu der bereits Bulgari und Tag Heuer gehören, ausbauen und seine Präsenz in den USA stärken.

Die Kartellbehörden haben der Fusion bereits zugestimmt. Nun müssen die Tiffany-Aktionäre noch grünes Licht geben. Die neue Offerte liegt etwas über dem Tiffany-Schlusskurs am Mittwoch als die Aktien mit knapp 130 Dollar aus dem Handel gegangen waren. Wie Tiffany künftig innerhalb des LVMH-Konzerns geführt werde, werde zu einem späteren Zeitpunkt entschieden, sagte der Insider.

rtr