BÖRSE ONLINE hatte die Aktie von Dialog Semiconductor mehrmals empfohlen und auch darauf hingewiesen, dass die Firma ein Übernahmekandidat sei. Ich habe die Aktie dann erworben und habe bisher ordentliche Buchgewinne. Was ist nun zu beachten?

BÖRSE ONLINE: In der Tat war es nur eine Frage der Zeit, bis der Deal kommen würde. Die Kassen von Dialog Semiconductor sind prall gefüllt und die Geschäftsaussichten gut. Die japanische Firma Renesas hat im Februar ein Angebot für Dialog Semiconductor unterbreitet. Der Übernahmepreis beträgt 67,50 Euro pro Aktie. Es gibt allerdings nun einiges zu beachten.

Weil Dialog als britische Plc firmiert, läuft die Abwicklung des Deals nach britischem Recht ab. Und das unterscheidet sich in einigen wichtigen Punkten von deutschem Übernahmerecht. Entscheidend ist die Aktionärsversammlung, die am 9. April stattfinden soll. Auf der müssen die Anteilseigener entscheiden, ob sie dem Deal zustimmen wollen. Natürlich ist das eine virtuelle Veranstaltung, die Aktionäre erhalten dazu aber Abstimmungsunterlagen zugestellt. Damit die Übernahme durchgeht, muss die Präsenz der Aktionärsveranstaltung bei mehr als 50 Prozent des ausstehenden Kapitals liegen, und von den anwesenden Aktionären müssen mindestens 75 Prozent dem Angebot zustimmen. Dann muss noch ein Gericht das Angebot bestätigen. Ist auch diese Hürde genommen, werden die Aktien automatisch Renesas zugebucht, die Anleger erhalten die 67,50 Euro als Gegenleistung.

Einen Gewinnabführungsvertrag oder Squeeze-out gibt es nicht. Weil die Aktie unter dem Gebot notiert, ist sie kaufenswert. Kostenlos dazu gibt es die Spekulation auf ein mögliches höheres Konkurrenzangebot.