Mit Bekanngabe der Neunmonatszahlen erklärten die Berliner, dass die Firmentochter Friedrich Vorwerk zur Finanzierung ihres schnellen Wachstums Optionen prüfe, "zu denen auch ein Börsengang gehören kann". Das Unternehmen ist ein führender Anbieter im Bereich Pipeline- und Anlagenbau für Gas- und Stromnetze. Im Zuge der Energiewende wird es derzeit vom Ausbau unterirdischer Stromtrassen angetrieben und als Profiteur womöglich benötigter Wasserstoffnetze gehandelt.

Lag der Jahresumsatz 2019 annualisiert bei rund 200 Millionen Euro, nahm die Vorwerk-Gruppe in den ersten neun Monaten dieses Jahres bereits 222 Millionen Euro ein. Angesichts einer operativen Marge von 17,8 Prozent trugen die Pipeline-Experten damit auch maßgeblich zum Ebitda-Wachstum von MBB bei. Der Firmenkäufer besitzt 60 Prozent der Anteile und steigerte sein operatives Ergebnis im bisherigen Jahresverlauf um 30,8 Prozent auf 52,8 Millionen Euro. Der Umsatz legte um 25,2 Prozent auf 510,6 Millionen Euro zu. Nach den guten Zahlen im dritten Quartal scheinen die Jahresziele von MBB sicher. Das Unternehmen rechnet mit einem Umsatz von 660 Millionen Euro und einer Ebitda-Marge von acht bis zehn Prozent.

Gleichzeitig kommen die börsennotierten Töchter Aumann und Delignit sowie das über 180 Millionen Euro schwere Cash- polster auf einen Wert von gut 51 Euro je Aktie. Wird die Vorwerk-Gruppe, wie etwa von der Berenberg Bank, mit 51 Euro je Aktie bewertet, gibt es die übrigen vier Beteiligungen damit aktuell umsonst. Dabei müssen sich die verbliebenen Firmentöchter keineswegs verstecken. So galt etwa der IT-Dienstleister DTS bis zur Vorwerk-Akquisition als der aussichtsreichste Börsenkandidat. Nachdem unser Kursziel von 100 Euro erreicht wurde, sehen wir daher weiteres Potenzial für die MBB-Aktie. Angesichts eines Kursgewinns von rund 30 Prozent können Anleger aber auch Teilgewinne realisieren.

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